In Berlin gibt es noch viele Hochhäuser mit Müllschlucker. Unter anderem betreibt die Wohnungsbaugesellschaft Gesobau mehrere Objekte mit diesen Müllabwurfanlagen. Doch nun sollen schrittweise diese Müllschlucker verschwinden. Die Mieter formieren Widerstand. Völliger Müll meiner Meinung.
Müllschlucker sind spezielle Abfallbeseitungsanlagen. Dabei wird – gerade in Hochhäusern – auf jeder Etage auf dem Flur eine Einwurföffnung eingebaut, in welche der Müll hineingelegt und dann per Rutsche oder Fallrohr im Erdgeschoss oder Keller installierter Mülltonne aufgefangen wird.
Im Zuge der Modernisierungsmaßnahmen der Gesobau sollen diese Müllschlucker geschlossen werden. Vertretbare Begründungen hierzu gibt es viele: Verstopfungen in den Fallrohren, Brände, hohe Betriebskosten und unhygienische Zustände. Darüber hinaus geben die Müllklappen keinen Anreiz zum Mülltrennen. Denn es gibt für alle Arten von Müll nur einen einzigen Müllschlucker.
Der Widerstand gegen die Schließung der Müllschlucker kommt spezielle von den älteren Mietern. Diese sind sehr verbittert über die Entscheidung. Sie befürchten, dass der Müll in den Fahrstühlen abgelagert wird oder aus dem Fenster geworfen wird. Außerdem, und dies war der Hauptgrund in einem Interview mit einem Renter: „Wir sind nicht mehr so jung, und nicht mehr so fit wie die jungen Leute, die ihren Müll runtertragen können.“
Alles klar. Müllschlucker sind praktisch. Das Mülltrennen erübrigt sich und die Entsorgung ist denkbar einfach. Mit dem Müllbeutel auf den Hausflur schlendern, ab damit zum nächsten Müllschlucker, klappe auf, Müll rein, Klappe zu und der Müll ist weg. Wenn sich gerade die älteren Mieter nicht zum Müllwegtragen berufen fühlen und ihnen diese Arbeit zu anstrengend ist, frage ich mich: und wie kommt der ganze Einkauf in die eigene Wohnung? Wer sein Essen noch alleine nach hause tragen kann, kann auch den Müll ein paar Meter (zur nächsten Tonne) tragen.
Alleine die hygienischen Zustände wären für mich als Vermieter ein Grund für die sofortige Schließung solcher Anlagen. Auch die ständigen Verstopfungen und die damit hohen Betriebskosten wären für mich als Mieter ein Argument, mich von den Müllschluckern verabschieden zu wollen.
Und dass die Mieter durch diese „Schlucker“ faul geworden sind bei der Mülltrennung, braucht einen nicht zu wundern. Aber ist es wirklich so mühsam und aufwendig, das bisschen Papier und Glas eines Zweipersonenhaushaltes einmal in der Woche auf die Tonne im Hof zu tragen?
Manchmal muss man eingerostete Mieter behandeln wie kleine Kinder: heute lernen wir die Mülltrennung. Und Renter, welche nun ohne Müllschlucker an spontaner Arthritis leiden, müssen zwangsweise ins Parterre ziehen.
Wir haben sollche Müllschlucker im Hochhaus und in der Tat haben die Leute hier offenbar nie irgendeine Form von Mülltrennung gelernt. Obwohl es im Keller auch separate Container für grüner Punkt und Papier gibt, die bequem per Aufzug erreichbar sind, geht der allermeiste Teil in Müllschlucker, und zu unfreude des Hausmeisters auch wirklich alles was dort irgendwie durch die Luke passt: Pizzakartons, Schuhe, Kleidung, sogar Elektrogeräte wie alte Kaffeemaschienen oder Kofferradios. Vor ca. 15 Jahren gab es mal einen Brand im Müllsammelbehälter, offenbar hatte jemand eine glimmende Zigarette reingeworfen, die Flammenschlugen bis zum Dach herrauf durch das Müllschluckerrohr. Um soetwas zu verhindern hat man im Müllsammelbehälter dann eine Sprinkleranlage und Rauchmelder installiert, die seitdem schon zweimal zum Einsatz kamen und entstehende Brände gelöscht haben. Um zu verhindern das die extrem widerlichen Gerüche aufsteigen saugt ausserdem ein Ventilator im Keller ständig Luft ab. Nachdem die städtische Müllabfuhr sich geweigert hat den Müll wegen wiederholter Sondermüllbeimischung (Batterien, Elektrogeräte) lässt man den Müll von einer privaten Firma für Gewerbemüll abfahren. Seitens der Eigentümer wird befürchtet die Mieter könnten den Müll einfach in die Flure kippen, wenn man Ihnen die bequeme Art der beseitigung verwehrt, und die enormen Müllgebühren werden ja sowieso auf die Miete umgelegt.
Wir haben auch ein Müllschlucker. Eine privat Firma entsorgt uns. Ich betrachte als eine indirekte Diktatur ,daß uns immer vorgeschrieben wird, was wir zu rtun haben. Eine perfekte Trennung wird so wie so nicht geben. Die Leute entsorgen der Müll auf der Straße und die Kosten werden auf die Bewohner verteilt. Es ist eine frechheit zu behaupten , die alte Leute sollen sich bewegen. Die Politiker sollen sich bewegen und denken.
Ja, du wohnst in einem Gesellschaft also du muss die Regeln beachten!