Ohne dass es vorher groß angekündigt wurde, ist die Ziehung der Lottozahlen für das Samstagslotto nach hinten verschoben worden. Die Ziehung findet somit nicht mehr kurz vor 20 Uhr statt sondern erst nach der abendlichen Samstagsunterhaltung. Vor der Tagesschau wird der Zuschauer nur kurz darüber informiert, zu welchem genauen Zeitpunkt die Ziehung der Lottozahlen stattfinden wird.
Unter www.lotto.de/presse_detail_348.html gibt es eine offizielle Pressemitteilung. Doch diese ist ebenso informativ wie die Verschiebung der Sendezeit an sich. Von 1965 bis 1993 wurden die Zahlen für das Samstagslotto am späten Abend – so gegen 22 Uhr – gezogen. Von 1993 bis 2009 wanderte der Sendeplatz auf 19:50 Uhr. Und nun, seit dem 8. August 2009 findet sich die Ziehung wieder vor den Tagesthemen. Doch wieso? Darüber schweigt sich der Deutsche Lottoblock aus. Daher kann über die Gründe trefflich spekuliert werden.
Wieso verschiebt man einfach plötzlich die Ziehung der Lottozahlen so weit nach hinten? Und dies ohne nennenswerten Grund? Ein Grund den ich mir denken könnte wäre, dass die deutschen Lottospieler in letzter Zeit einfach zu häufig und zu intensiv Lotto gespielt haben. Um den Anreiz zum Lottospielen zu nehmen bzw. zu minimieren, wurde die Ziehung nach hinten verschoben. So harren nicht mehr so viele Gelegenheitsspieler um kurz vor 20 Uhr vor dem Fernseher, um die Ziehung live mit zu verfolgen. Dauerspieler wird man damit wohl kaum abschrecken, denn denen dürfte die Uhrzeit der Ziehung reichlich egal sein. Aber wenn die präsente Ziehung um kurz vor 20 Uhr nicht mehr vorhanden ist, dann überlegen sich eventuell viele erst gar nicht mehr oder nicht mehr so häufig zu spielen.
Vielleicht hat die Verschiebung auch politische Gründe. Da die Deutschen Lottoanstalten in staatlicher Hand sind, haben natürlich die Länder ein absolutes Mitspracherecht, was den Umfang und die Uhrzeit der Ziehungen betrifft. Wenn nun also von politischer Seite gedacht wurde, die Spielsucht ein zu dämmen, wäre dies in erster Folge kontraproduktiv. Denn 50 Prozent der Spieleinnahmen werden für den Sport und staatliche bzw. karitative Einrichtungen verwendet. Wenn also weniger gespielt wird, erzielt der Staat dadurch geringere Einnahmen. Dadurch steigt auf der anderen Seite allerdings das offene Vermögen der Personen, um es in den Konsum fließen zu lassen. Eine Abwrackprämie der ganz besonderen Art also. Das staatliche Lotto wird abgewrackt, um als heimliches Konjunkturpaket den privaten Konsum an zu kurbeln.
Oder was denken Sie, wieso die Ziehung der Lottozahlen nach hinten verschoben wurde? Schreiben Sie mir doch Ihre Gedanken in das Kommentarfeld. Ich bin gespannt über die vielen wilden Spekulationen 😉
Viel einfacher: Die Sportschau sollte länger werden und da musste man irgendwo hin mit der öffentlich-rechtlichen Glücksspielförderung.
http://www.sueddeutsche.de/sport/932/459573/text/
Ich halte das auch für glaubwürdig. Die Sportschau ist ein Aushängeschild des Senders und Versenkung für viele Gebührenmillarden.
Ein Nebeneffekt ist, dass die Spiele länger tippen können – bei den veränderten Öffnungs- und Einkaufszeiten ganz nett für die Lottounternehmen.
ab 22.00 ist das auge träger und bekommt so von evtl.manipus nix mit…