Seit wenigen Tagen hat der Wahl-O-Mat für die Bundestagswahl 2009 geöffnet. Wer noch nicht recht weiß, welcher Partei er seine Stimme bei der Bundestagswahl geben soll, kann beim Wahl-O-Mat der Entscheidung eventuell etwas näher kommen. Wer die 38 Fragen rund um Arbeit, Soziales, Bundeswehr, Bildung oder Steuern beantwortet hat, bekommt man Ende sein Ergebnis präsentiert. Man muss nur zuvor noch die Auswahl treffen, welche (bis zu) acht Parteien in dem Ergebnis angezeigt werden sollen. Da wählt man einfach die Bekanntesten.
Bei meinem Wahl-O-Mat-Test kam folgendes Ergebnis heraus:
Ich bin also in erster Linie ein Linker (Die Linke). Dicht davon gefolgt habe ich ein grün-politisches Herz (Grüne). Doch dann – oh Schreck – an dritter Stelle steht die NPD. Ich bin doch kein Nazi. Das muss ein Fehler im Wahl-O-Mat vorliegen. Ein Blick in die detaillierte Auswertungsliste zeigt mir allerdings, dass alles korrekt ausgewertet wurde.
Dies zeigt das Dilemma. Die NPD besetzt alle populären Themen:
- Begrenzung der Laufzeit von Atomkraftwerken
- flächendeckender Mindestlohn
- Begrenzung von Managergehälter
- Abschaffung der Online-Durchsuchung privater PCs
- gebührenfreies Erststudium
- Volksentscheide auf Bundesebene
- und noch viele andere populären Thesen mehr
Nun könnte man provokativ spekulieren, dass das Team des Wahl-O-Mat bewusst die populären Themen heraus gegriffen hat, welche auch von der NPD verfolgt werden. Auf der anderen Seite muss man sich auch fragen, ob die NPD selbst all ihre Thesen so für voll nimmt. Im Grunde ist die Partei für ihre rechtsradikalen Parolen bekannt, welche vorzugsweise das deutsche Volk begünstigen. Dumm nur, dass man beim Wahl-O-Mat damit die eigene Quittung serviert bekommt.
Schön am Ergebnis zu sehen ist aber auch, dass die Piraten fast gleich auf mit der SPD liegen. Ja, so ist das mit den selbsternannten Volksparteien, wenn sie von einer solch keinen Splitterpartei bedrängt werden. Da kann man nur darauf hoffen, dass bei der Bundestagswahl der eine oder andere sein Kreuzchen mal an einer anderen Stelle macht – außer bei der NPD.