Deutschland wird schwanger – alleine vom Zusehen

In den nächsten 9 Wochen sendet Sat.1 jeweils am Montag um 20:15 Uhr eine neue Serie mit dem unsäglichen Titel „Deutschland wird schwanger„. Was man dort zu sehen bekommt, ist eine Mischung aus unbefleckter Empfängnis und ungewollter Schwangerschaft. Und je länger man die Dauereinblendung „Deutschland wird schwanger“ am unteren linken Bildschirmrand zu sehen bekommt, desto eher droht die Fehlgeburt.

Die Moderatorin Britt Hagedorn der nachmittäglichen Talk-Show „Britt“ hat ein Jahr lang 100 Paare auf ihrem Weg zum Kinderglück begleitet. Seltsamerweise bekommt man Frau Hagedorn gar nicht bis kaum in der Sendung zu Gesicht. Statt dessen bekommt man querbeet alles zu sehen, was links und rechts sich einer Schwangerschaft so abspielen kann: künstliche Befruchtung, Rechtsstreit mit dem Noch-Ehemann, Untersuchungen beim Frauenarzt, Wehen und Schmerzen. Die selben Geburtsschmerzen erfährt man beim Zuschauen. Das neue „Kind“ von den Machern von Sat.1 will einfach nicht flutschen. Wie ein festgefahrener Korken sitzen die Bilder im Kopf. Und immer wieder nervt die große Einblendung im unteren, linken Eck. Deutschland wird schwanger. Bitte lieber nicht.

Der Hintergrund der Sendung (TV-Movie): In Deutschland sind etwa zwei Millionen Paare ungewollt kinderlos. Seitdem die Krankenkassen die Kosten der Kinderwunschbehandlungen nur noch zur Hälfte erstatten, sind die Geburten nach künstlicher Befruchtung von fast 19.000 auf etwa 9600 gesunken. Und offensichtlich erstatten die Krankenkassen die Kosten für eine Anemogamie auch nur noch zur Hälfte. Oder wieso weht bei Sat.1 ein solch fötusaler Wind durchs Programm? Wie war das noch gleich bei einer Schwangerschaft? Man bzw. Frau hat gleichzeitig Hunger auf Gurken und Honigbrot. Und dann immer die Übelkeit und das Kotzen. Echt schlimm. Und dann auch noch Schwangerschafts-TV auf Sat.1. Da wünscht man sich fast eine Sterilisation der Geschlechtsteile.

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