Der saubere Sport ist nur noch eine Farce. Mal sind es die Radsportler der Tour-de-France, die durch Eigen-Blutdoping die Leistung illegal steigern, ein anderes Mal sind es Schwimmer, Läufer oder andere professionellen Sportler. Und wieder ein anderes Mal besteht das Doping aus Wettmanipulationen. Bereits Anfang des Jahres 2005 kam es im Zusammenhang mit dem Fußballschiedsrichter Robert Hoyzer zu Unregelmäßigkeiten und zu Wettmanipulationen im deutschen Fußball. Gelernt hat man daraus reichlich wenig. Denn der neue Skandal sprengt alle vorstellbaren Größen. Wohl mehr als 200 Begegnungen sollen dieses Mal betroffen sein. Die Liste reicht von Drittliga-Spielen bis hin zu europäischen Spielen.
Sobald es im Sport um Geld geht, setzt bei vielen der natürliche Verstand aus. Da wird gedopt, was der Arzt alles zu bieten hat oder eben Spiele manipuliert. Geld kennt auch hier keine Grenzen. Die Ethik ist nur noch eine Worthülse.Wenn es ums Geld geht, und dies kann man bei Sportwetten trefflich investieren, legt fast jeder sein ehrliches Gewissen ab. Die Verwicklungen im jetzigen Skandal reichen von Sportler, Trainer, über Schiedsrichter bis hin zu Offiziellen aus hochrangigen europäischen Fußballligen. Gegen entsprechende „Entlohnung“ haben die Betroffenen einen den entsprechenden Spielen eingewirkt, um die Ausgänge der Fußballspiele entsprechend zu beeinflussen. Klasse Sache.
Sportwetten haben etwas Tolles an sich. Sie sind nämlich nicht vom puren Zufall abhängig so wie Lotto oder Roulette. Mit entsprechend hohem Einsatz kann man die maßgebenden Personen schmieren und somit dem Glück auf die Sprünge helfen. Dies funktioniert natürlich nicht nur bei Fußballwetten. Auch beim Pferdesport lässt sich so die Quote in die gewünschte Richtung lenken.
Die Staatsanwaltschaft Bochum (mit dem Schwerpunkt auf Wirtschaftskriminalität) erwirkte 15 Festnahmen von beteiligten Personen, so unter anderem von dem kroatischen Duo Ante Sapina und Milan Sapina, welche bereits beim Fall Hoyzer zu den Strippenzieher gehört haben. Außerdem ermittelt die Polizei gegen ca. 200 weitere Tatverdächtige. Viel Arbeit wartet auf die Staatsanwaltschaften und später auf die Richter. Doch bis auf ein paar Geldstrafen und event. Freiheitsstrafen wird sich nicht viel an den Zuständen ändern. Denn bereits im Jahr 2005 kündigte Theo Zwanziger, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), harte Maßnahmen an. Er sprach von einem Frühwarnsystem, welches aber wohl nie ernsthaft verfolgt wurde.
Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass es einen Wettskandal in dieser Größe gegeben hat. Solange man weiterhin auf sportliche Ereignisse wetten kann, wird es auch Manipulationsversuche geben. Und sofern es bei Sportveranstaltungen immer noch mehr Geld zu gewinnen gibt, werden auch die Sportler das Doping nicht unterlassen. Die einzigen, ehrlichen Sportler sind wohl nur noch die Mitglieder im örtlichen Turn- und Sportverein. Dort geht es nach wie vor nur um das Eine: Ehre und sportliche Betätigung.