Die Wikipedia versteht unter Gourmet folgendes: „Als Gourmet wird ein Feinschmecker bezeichnet, ein sachkundiger Genießer raffinierter Speisen und Getränke.“ Nun könnte man dies mit der selben Bedeutung auch auf Speisen beziehen. Doch die Aussage bleibt die selbe. Die Industrie hingegen bezeichnet auch gern mal ein völlig belangloses Produkt als „Gourmet„. So hat bspw. der Discounter LIDL eine Kaffee-Creme im Angebot, die zwar in Namen ein „Gourmet“ trägt, aber in Wahrheit weit davon entfernt ist.
Manchmal sollte der Konsument einfach einen Blick auf die Zutatenliste werfen, um nicht unerwartet eine Gourmet-Creme zu kaufen, die in Wahrheit weit davon entfernt ist. Aus der Zutatenliste des obigen Produktes (u.a.):
- fettarme Milch
- Sahne (12 Prozent)
- modifizierte Wachsmaisstärke
- Kaffee (0,8 Prozent)
- Pflanzenfett
- Milchsäureester von Mono- und Digylceriden von Speisefettsäuren
- Diacetylweinsäureester von Mono- und Digylceriden von Speisefettsäuren
Die Sahne und die wenigen Milliliter Kaffee geben der Gourmet-Creme in der Tat einen annehmbaren Geschmack. Doch die Konsistenz ist alles andere als Gourmet. Ein luftig aufgeschlagenes Gemisch, das nach kurzer Zeit zu einer leicht klebrigen Masse verkommt. Schuld daran ist wohl die gourmethafte Maisstärke und das für Gourmands wohlschmeckende Pflanzenfett. Und ob Milchsäureester sowie Diacetylweinsäureester das Herz eines Gourmet-Liebhabers höher schlagen lassen, darf bezweifelt werden.
Eigentlich sollte auf der Packung folgende Beschriftung abgedruckt sein: „feine Kaffee-Creme – aufgeschlagen mit Sahne und Pflanzenfett“. Aber wer kauft das dann noch?