Das bekannte Kürzel DSDS heißt Deutschland sucht den Superstar. Doch seit Jahren hat man zunehmend das Gefühl, die Sendung müsste eigentlich Dieter sucht den Superstar heißen. DSDS bleibt DSDS.
Dieter Bohlen und DSDS sind eine Einheit – seit Anbeginn der Sendung. Es ist eine wirtschaftliche Symbiose. Ohne den Dieter gäbe es kein DSDS mehr. Dies wird vom Sender RTL zwar immer wieder vehement bestritten, aber selbst dem blindesten Beobachter dürfte klar sein, dass diese Castingsendung ohne den nörgelnden „Chef“ keine Zukunft mehr hätte.
Über die wirtschaftlichen Abhängigkeiten im Hintergrund kann nur spekuliert werden. Wie viel verdient Herr Bohlen an einer Staffel? Welche Verträge gibt es zwischen den Kandidaten und Dieter Bohlen? Welche Verpflichtungen haben die Kandidaten gegenüber dem Sender?
Eines ist jedoch klar: der Star der Sendung ist Dieter Bohlen. Nicht die Casting-Opfer sind die Könige von DSDS und schon gleich gar nicht die zwei anderen Jury-Mitglieder. Die beiden Mit-Juroren sind eh nur austauschbares Beiwerk (von 2002 bis 2011): Shona Fraser Thomas Bug, Thomas M. Stein, Sylvia Kollek, Heinz Henn, Anja Lukaseder, Andreas „Bär“, Läsker Eichinger, Sylvie van der Vaart, Max von Thun, Volker Neumüller, Fernanda Brandao, Patrick Nuo. All diese bekannten(?) Gesichter durften schon einmal neben Dieter Bohlen Platz nehmen. Doch von Dauer war keine der „Beziehungen“.
Etwas schmunzeln musste ich vor zwei Tagen beim Lesen folgender Überschrift bei DWDL: Patrick Nuo: „Wir sind nicht Bohlens Schäfchen“ Nein, natürlich nicht, dachte ich mir. Ihr seid nur hilfreiches Beiwerk. Die Realität folgt der Aussage von Patrick Nuo genau zwei Tage später: DSDS-Jury muss gehen! (BILD-Online) Herr Bohlen lässt vor dem DSDS-Finale verkünden, dass beim nächsten Mal Fernanda Brandao und Patrick Nuo nicht mehr mit dabei sein werden. Hat mich das jetzt überrascht. Weitaus überraschter verhält sich das Sprachrohr Dieter Bohlens, BILD-Online: Warum hält bei DSDS kein Juror lange durch? Die Frage ist nicht, wieso die Juroren nicht durchhalten, sondern wieso man die Juroren nicht so lange an Dieters Seite haben möchte.
Eigentlich ist DSDS eine One-Man-Show – zumindest auf der Seite der Jury. Es bräuchte außer den Kandidaten nur noch Dieter Bohlen. Doch auf Dauer wäre dies etwas öde und hätte den Eindruck einer zu großen Einseitigkeit. Man könnte auf die leise Idee kommen, dass nur die Meinung von Dieter zählen würde. Damit dieser Eindruck verwässert wird, gibt es immer zwei Mit-Juroren, die ihre seichten Kommentare abgeben dürfen. Einen Einfluss hat deren Gequatsche allerdings kaum. Und damit in der Jury kein neuer Star geboren wird, wird schnell wieder gewechselt. Denn es kann nur einen Gott geben: Dieter Bohlen.