Seitdem man in Deutschland Atomstrom produziert, macht man sich Gedanken darüber, wo man den atomar verstrahlten Müll entsorgen könnte. Probleme bereitet dabei eigentlich nur das stark verstrahlte Material wie zum Beispiel die verbrauchten Brennstäbe. Die derzeitige Lösung besteht darin, dass die ausgebrannten Brennstäbe in Castoren verpackt werden. Diese Castor-Behälter stehen größtenteils auf den Geländen der Atomkraftwerke oder werden auch nach Gorleben oder Lublin transportiert.
Für all den atomaren Schrott sucht man jedoch bis heute vergebens nach einem passenden „Abstellplatz“. Es wurden schon viele Endlager gefunden, aber keines hat den Erwartungen und den Untersuchungen stand gehalten. Dabei dürfte eigentlich jedem klar denkenden Menschen bewusst sein, dass es ein atomares Endlager nie geben kann. Also zumindest nicht in der Form, wie wir und das gerne vorstellen würden: Castorbehälter unter die Erde, zuschütten und gut ist?
Es gibt viele Faktoren, die gegen eine solche Vorgehensweise sprechen: Wärmeentwicklung und Korrosion der Castoren, Wassereinbruch im Stollen, Erdbeben, und noch vieles mehr. Ein atomares Endlager ist also aus geologischer und technischer Sicht nicht realisierbar.
Doch es gibt „Heilung“ durch das Atom-Moratorium und dessen Etikrat. Dort hat man heraus gefunden bzw. vielmehr beschlossen, dass man erst einmal ein temporäres Endlager schafft. Eine atomare Lagerstätte auf Zeit – so vielleicht für 100 Jahre. Also im Prinzip nichts groß anderes was derzeit bereits auf jedem Werksgelände der AKW-Meiler gemacht wird.
Ein Endlager auf Zeit entspricht bereits der derzeitigen Praxis. Zum einen kann man den atomaren Dreck leichter überwachen und ggf. in andere Behälter umfüllen. Zum anderen ist es denkbar, dass man in 100 Jahren eine glückliche(?) Lösung für den verstrahlten Müll findet. Eine effektive Zweitnutzung der abgebrannten Brennstäbe zum Beispiel. Oder man schießt das Zeugs ins freie Weltall. Da ist genügend Platz und im Weltraum beschwert sich niemand über die strahlenden Fässer.
Dass ein endgültiges Endlager nie und nimmer machbar ist, ist eine späte Erkenntnis. Dazu hätte es keinen Etikrat benötigt. Ein bisschen gesunder Menschenverstand und ehrliche Aussagen hätten ebenfalls genügt. Doch Politiker klammern an ihrer Macht und unterlassen alles, was unpopulär wirken könnte. Dazu gehört seit wenigen Tagen auch die beerdigte Dauerlüge vom atomaren Endlager. Danke lieber Etikrat.
Die Suche nach dem ultimativen Endlager erinnert mich an die Suche nach dem Heiligen Gral: alle wollen ihn, aber keiner findet ihn.