Das eine ist eine Krankheit, das andere lässt sich teilweise durch Medikamente heilen. Melouria, so heißt die neue Popstars-Band 2012. Zur Auswahl standen die folgenden drei Möglichkeiten: Mixtype, Softrebel und eben Melouria. Das klingt wie die Wahl zwischen Pest oder Cholera. Lucy (aus der Jury) betonte nach der Bekanntgabe: „.. wie wichtig mittlerweile der Name einer Popstars-Band ist. Man wacht morgens damit auf und geht mitten in der Nacht damit ins Bett. Dadurch wird die Band identifiziert. Nach den Stimmen und der Musik ist der Name das dritt Wichtigste einer Band.“ Da sage ich nur: toi, toi, toi!
Mit der 10. Staffel von Popstars lief es für ProSieben eher unbefriedigend. Man war der Meinung, dass man mit ehemaligen Popstars-Gewinnern dem Ganzen einen sehenswerten Anstrich geben könnte. Detlef D! Soost, Lucy Diakovska, Ross Antony und Senna Guemmour mussten sich – nochmals – mehrere Monate durch den Irrsinn des Teenie-Castings schlagen. Von RTL hatte man wohl gelernt, dass sich Workshops aus sommerlichen Urlaubsgebieten immer toll machen. So drehte man ein paar Wochen auf Ibiza; vielleicht auch als Entschädigung für das Produktionsteam. Den Einschaltquoten half es reichlich wenig. Vor einem Monat verkündete der Sender ProSieben, dass die aktuelle Staffel eine Woche früher enden wird als geplant.
Und da standen und sangen die 8 Finalisten heute im TV-Studio in Berlin-Adlershof. Man wird sie nach wenigen Monaten ebenso vergessen haben wie den Großteil der anderen neun Popstars-Gruppen. Im Prinzip ist das „Produkt“ auch eher nebensächlich. Hauptsache es stimmt die Einschaltquote. Doch mit unter 10 Prozent Marktanteil bei der relevanten Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer ist kein großer Blumentopf zu gewinnen. Wenn die Quelle der Werbeeinnahmen versiegt, endet auch die Zeit für Casting-Shows. Ein all zu großer Verlust wird es nicht werden. Auf Melouria wird man ebenso dankend verzichten können wie auf Malaria.