Ich habe Kopfschmerzen. Nein, nicht irgendeinen „head-pain“ sondern richtiges „headache„. Es ist schon schlimm genug, wenn man in den „Backshop“ geht, oder mit „Handy“ oder „Beamer“ hantiert. Keines dieser Wörter existiert im Ausland. Es sind deutsche Wortschöpfungen. An vieles haben wir uns leider schon gewöhnt. Und vieles ist einfach nur sinnlos kombiniert, wie beispielsweise die „Bahncard„.
Denglisch ist eine Krankheit. Zum Glück ist Denglisch ist nur für Deutsche gedacht und nur von uns zu verstehen. Was aber passiert, wenn ein deutsches Unternehmen versucht, Englisch mit einer zweiten Fremdsprache zu mischen? Zum Beispiel Englisch und Französisch? Heraus kommt „Frenglisch“. Im Englischen auch „Franglais“ genannt. Schon so manches Unternehmen ist über falsche oder missverständliche Wortkombinationen gestolpert.
Das nachfolgende Beispiel zeigt das deutsche Unternehmen „C’est tout“ aus Berlin. „Très chic“ könnte man meinen. Auf der Website heißt es wörtlich:
ABOUT C’EST TOUT
C’est tout ist das einzige deutsche Modelabel mit Pariser Chic aus Berlin.
Schlimmer geht’s nimmer, möchte man denken. Da ist alles dabei, was Kopfschmerzen verursachen könnte. Englisch und Französisch verpackt in einem deutschen Satz. Und der moderne Pariser(!) Chic kommt heute aus Berlin. Das ist so krank wie französischer Champagner aus der Mosel oder die französische Lebenseinstellung „Laissez-faire“ aus dem liberalen Köln.
Dieses Shirt wird derzeit beim Shopping-Sender HSE24 verkauft. Die Kollektion nennt sich „C’est Paris„. Eigentlich passend. Wäre da nicht dieses englische Bindewort „by„. Wieso nicht ehrlich und einheitlich alles in Französisch: „C’est Paris de C’est tout„?
Mir ist es rätselhaft, welche Gehirnreize mit dem verquarten Denglisch oder Frenglisch angesprochen werden sollen. Wenn es hip und modern wirken soll, so muss ich für mich leider das Gegenteil feststellen. Aber ich bin auch nicht die Zielgruppe: weiblich und geil auf Frenglisch.