Denkt man an Ägypten, fällt der zweite Gedanke zumeist an die großen Cheops-Pyramiden. Die Erbauer der überdimensionalen Steintempel werden gedanklich immerzu mit dem Staat am Roten Meer verbunden sein.
Viel wird diskutiert, gemunkelt und immer noch erforscht, wie die monströsen Pyramiden entstanden sind. Fast ausnahmslos unbestritten ist die Feststellung, dass vor ca. 5000 Jahren die Menschen, genauer die alten Ägypter, diese Wunderwerke mit eigener körperlicher Kraft erbaut haben. Über die dabei verwendeten Hilfsmittel wird ebenfalls viel diskutiert. Doch auch hier dürfte akzeptiert sein, dass diese Gegenstände aus eigener menschlicher Idee und Hand entstanden sind.
All diese Erkenntnisse machen dieses eigenartige Volk nicht näher verständlich. Auch heute ist immer noch nicht erforscht und nachgewiesen, wie die Menschheit in damaliger Zeit zu solchen Höchstleistungen in der Lage war. Keine andere Kultur war in dieser damaligen Epoche derart hoch entwickelt oder verfügte über vergleichbare Möglichkeiten. Wir – die Menschheit im 21. Jahrhundert – fragen uns heute noch, wie sich diese Hochkultur so sprunghaft entwickelt hat bzw. entwickeln konnte.
Meine nachfolgende These ist so simpel einleuchtend wie auch einfach gedacht:
Bei unserer Überlegung, wie die Ägypter sich so rasant entwickeln konnten, vergessen wir den lokalen Blick in die Gegenwart. Unsere Intelligenz hat sich über die Jahrtausende nicht gleichmäßig schnell fort entwickelt. Es gab Jahrhunderte, in denen nachweislich keine relevanten Errungenschaften die Menschheit (in der Intelligenz) weiter gebracht hätte. Betrachten wir die heutige Zeit mit ein paar zurückliegenden Jahrzehnten, so kann man unausweichlich festhalten, dass gewisse technische Erfindungen uns entwicklungsmäßig in eine neue Dimension geradezu katapultiert haben. Betrachtet man solche Sprünge aus vergangenen Jahrhunderten, kann man feststellen, dass nach solchen Hochphasen auch wieder ernüchternde „Ruhephasen“ folgten.
Wer sagt also, dass wir uns linear weiter entwickeln? Sollte dies nicht der Fall sein, ist es auch nicht weiter schwer, die Hochkultur aus dem alten Ägypten zu erklären.
Eine große Ernüchterung bringt diese Hypothese allerdings mit sich: es ist nachgewiesen, dass die alten Ägypter in weiten Teilen intelligenter waren als nachfolgende Kulturen. Es muss also vieles von dem erlernten Wissensschatz (wieder) verloren gegangen sein. Hoffen wir inständig, dass es unserer „aktuellen“ Hochkultur (respektive Nachfolgekultur) nicht ebenso ergeht.