Gestern am Samstag kurz nach 14 Uhr marschierten sie los, circa 150 Anhänger der rechtsradikalen NPD. Die Route begann an der Janowitzbrücke (Berlin-Mitte) und endete nach circa 20 Minuten an der Ecke Rungestraße/Brückenstraße. Nur 300 Meter kamen sie weit, die nationalistischen Helden der NPD. Zu verdanken war dies einer Gegendemonstration der linken Szene. Das Bündnis „Berlin Nazifrei“ konnte über 4.000 Antifaschistinnen organisieren, welche auf einem Teil der Route vier Blockaden errichtet hatten.
Berlin Mitte war am Samstag-Nachmittag zwar nicht wirklich nazifrei. Dafür jedoch gründlich autofrei. Hier die Brückenstraße wie sie leerer nie sein könnte.
Die NPD lief unter dem Motto „Für ein sauberes, ordentlich deutsches Kreuzberg – gegen Multikulti!„. Klingt wie ein Treppenwitz, denn gerade Kreuzberg ist mehr multikulti als alles andere. Daher wirkt auch die Demo wie ein Witz. Eine kleine Runde um den Block, das war’s. Obwohl die Polizei das Versammlungsrecht durchsetzen muss, müssen dabei auch die Verhältnismäßigkeiten gewahrt bleiben. Alleine die 3.000 Gegendemonstranten auf der Heinrich-Heine-Straße waren Grund genug für die Einhaltung dieser Verhältnismäßigkeit.
Die Nazis zogen sich zurück Richtung Janowitzbrücke und kündigten eine neue Demoroute in Köpenick an. Nicht weiter erwähnenswert. Etwas handfester ging es jedoch bei der linken Szene zu. Einige Personen wurden vorläufig festgenommen, weil Steine flogen oder Feuerlöscher Richtung NPD-Sympathisanten entleert wurden. Auffällig fand ich, dass viele Antifaschistinnen liebend gern Bier zu einer Demonstration trinken. Und viele auch in rauen Mengen.