Kaum einer wird es bemerkt haben, aber die „Grand Madame des investigativen Journalismus“, Margarethe Schreinemakers, hat bzw. hatte beim Call-In-Sender Neun-Live im Vorabendprogramm eine eigene Talksendung mit dem treffenden Namen Schreinemakers 01805 – 100 232.
Anrufen sollte man unter dieser Nummer vorerst nicht mehr, da die Sendung zum 27. Juni vorübergehend eingestellt wird. Bei Neun-Live ist man unzufrieden mit der gewünschten Einschaltquote, sofern diese bei Neun-Live zu ermitteln ist. Lesen Sie hierzu auch meinen Beitrag Die Einschaltquote und die werberelevante Zielgruppe, in welchem unter anderem der Frage nachgegangen wird, wie sich eine Einschaltquote aus 0,14 Promille der Haushalte überhaupt ermitteln lässt.
Doch zurück zu Neun-Live und der Schreinemakers. Viel Glück hat man beim Call-In-Sender aus München derzeit nicht. Die zahlungswillige Kundschaft kehrt den Anrufspielchen immer mehr den Rücken. So entschloss man sich beim Sender zu einer Umstrukturierung des Vorabends. Statt primitiven Glücksspielchen setzt man nun indes auf Information und Unterhaltung. Die Schreinemakers sollte es – unter anderem – retten. Doch selbst diese Art von TV-Programm möchte der Neun-Live-Zuschauer wohl nicht sehen. Und so war es unvermeidbar, dass in der Sommerpause nun Recycling betrieben wird. Bis Anfang September sendet Neun-Live Wiederholungen der Schreinmarkerschen Talksendung. Ob danach überhaupt nochmals ein Neuanfang gestartet ist, steht in den Sternen.
Offensichtlich hat weder Frau Schreinmarkers noch Neun-Live derzeit viel Glück beim Programmieren der Inhalte. Aber wie heißt es so schön: Not trifft Elend.