Insider spricht über das Investment-Banking
Auf dem Fernsehsender Arte wurde am 17. Juni um 22:55 Uhr die Dokumentation „Der Banker – Master of the Universe“ ausgestrahlt. Zur selben Zeit lief das packende Fußballspiel Brasilien gegen Mexiko. Das Spiel endete 0:0 und man hat prinzipiell nichts Spannendes verpasst. Wer jedoch die Doku nicht gesehen hat, der hat in der Tat einen wichtigen Blick in die „Seele“ eines Investmentbankers versäumt. Rainer Voss, ein ehemals führender Investmentbanker Deutschland erlaubt einen kleinen Einblick in eine komplett fremde Welt des Geldhandels. Casino-Mentalität ist dafür noch ein harmloser Begriff.
Es ist ein elitärer Club von bedingungslosen Arbeitssklaven, welche in den Bürotürmen der Finanzhauptstädte ihre Geschäfte ausdenken. Geld regiert hierbei nicht nur die eigenen Entscheidungen sondern auch die Weltmacht. Ein richtiges Privatleben gibt es während dieser Zeit nicht. Zum einen weil Investmentbanker die Hauptzeit im Büro verbringen, zum anderen weil sich der Freundeskreis beschränkt auf Gleichgesinnte.
Interessant wird es bei der Arbeitsweise und dem Verhältnis von Investmentbank zu Kunde. Die Kunden sind zum Großteil gar nicht in der Lage, die Komplexität der Produkte zu überblicken. Die Risiken sind ebenso wenig überschaubar wie die Chancen. Die Banken nutzen das Triebverhalten der Lemminge (Kunden) und je kleiner der Kunde um so größer die Gewinnchancen für die Bank. Innerhalb der Investmentbanken tobt ein Verdrängungskampf und die Hoheit um die schnellsten Rechner.
Gruselig wird es bei den Aussagen zu Euro-Bonds, Wetten auf europäische Staaten und dem Zerfall einzelner Länder.
Der Reporter fragt: „Was muss man erwarten als Nächstes?“
Rainer Voss: „Frankreich! Frankreich wird zu einem Problem.“
Reporter: „Und dann?“
Rainer Voss: „Dann ist Game-Over. […] Das fliegt uns irgendwann um die Ohren. Und entweder fliegt es uns finanztechnisch um die Ohren oder gesellschaftspolitisch um die Ohren. Aber dass das ein gutes Ende kriegt, das glaube ich keine Sekunde.„
Rainer Voss gibt zu bedenken, dass alle Beteiligten genau wissen, dass es in dieser Art nicht weiter gehen kann. Aber niemand wagt den ersten Schritt. Weder von der Politik noch von den Banken kommen entsprechende Bewegungen. Und angesprochen auf die Frage, ob der Schock der Finanzkrise groß genug war: Nein!
Amerikanische Atom-Waffen auf deutschem Boden
Am Donnerstag am 19. Juni um 21:45 sendete die ARD eine Ausgabe des Politmagazins „Monitor“ mit dem brisanten Thema „Atombomben in Deutschland – Das falsche Spiel der Bundesregierung„. Zur selben Zeit lief im ZDF das Spiel Uruguay gegen England. Sehenswert aber bei weitem nicht so heikel wie der Bericht in der ARD.
Die USA lagern (immer noch) dutzende atomare Sprengköpfe auf deutschem Boden. Die Sprengkraft einer einzigen Bombe entspricht dem zigfachen einer Hiroshima-Bombe. Mit den Abrüstungsverträgen hätten die Atomwaffen schon längst in die USA zurück geholt sollen. Doch sie lagern immer noch auf deutschen Boden, um im Ernstfall deutsche Kampfjets damit zu bestücken. Jahrzehnte nach dem kalten Krieg hat sich an der Gefahrenlage nichts geändert.
Ziel des Bundestages war in ferner Zeit der komplette Abzug aller Atomwaffen. Als die CDU zusammen mit der FDP koalierte stockten die Verhandlungen und die SPD ächzte dagegen. Nun in der großen Koalition hat die SPD ein Papier unterzeichnet, welche einen Aufschub der Abrüstung beinhaltet. Die Lage ist jetzt abhängig von den Abrüstungsverhandlungen mit Russland. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Zum Teil spielt aber auch die amerikanische Regierung ein falsches Manöver. Die meisten Raketen sollten wegen Alterserscheinungen technisch überholt werden. Dazu sind die USA legitimiert. Doch in Wahrheit werden die Raketen technisch hochgerüstet. Die meisten Atomsprengköpfe werden nun mit Lenkmechanismen nachgerüstet, um die Zielgenauigkeit zu erhöhen. Die USA haben zudem ihre Ausgaben für diesen Bereich erhöht.
Gabriel will Fracking durchsetzen
Eigentlich war das Thema „Fracking“ bereits abgehandelt. Unter großem Protest vieler Bürger hatten die Parteien sich von einer Fracking-Erlaubnis abgewendet. Jetzt am kommenden Mittwoch, vor der großen Sommerpause des Bundestages und im Schatten der Fußball-WM, plant Gabriel einen neuen Anlauf. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel möchte ein Gesetz durch Regierung und Bundestag bringen, das Fracking unter minimalen Auflagen erlauben soll. Diese minimalen Auflagen sind eher Augenwischerei, denn immerhin auf 80 Prozent der Flächen des Bundesrepublik wäre nach Gesetz dann Fracking erlaubt.
Fracking steht nicht nur im Heimatland des Ölbohrens, den USA, in der Kritik. Die Gefahren für Verseuchungen des Grundwassers sind groß. Die wirtschaftlichen Gewinne sind hingegen eher gering. Selbst in den USA wächst die Erkenntnis, dass die gelobte Unabhängigkeit mit Fracking nicht erzielt werden wird. Die Mineralölkonzerne rechnen bewusst mit theoretisch(!) erzielbaren Fördermengen. Bis jetzt enttäuschten jedoch alle Fracking-Bohrungen. Und dennoch versucht man nun auch in Deutschland diese etwas sinnfreie Technik anzuwenden.
Bitte unterzeichne den Appell von der Demokratiebewegung „Campact“ und setze ein politisches Zeichen.