Unternehmen sind immer bedacht, ihre Produkte zu verbessern. Andererseits möchte man gewisse Produkte aber nicht verändern, weil beispielsweise der Geschmack originär bleiben soll und muss. In diesem Fall hilft es, die Verpackung zu verändern. Moderner zu gestalten, oder auch einfach umweltfreundlicher. Oder sie schlichtweg größer wirken zu lassen.
Vor einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass es mein Lieblingsgetränkepulver, die Ovomaltine, nur noch in der umweltfreundlichen(?) Karton-Aluminium-Plastikbeschichtungs-Dose gibt. Früher war dies eine Plastikdose mit gut verschließbarem Deckel. Welche Verpackungsart in der thermischen Müllverwertung besser abschneidet, soll nicht das Thema sein. Ebenso nicht, dass die schweizerische Version des Getränkepulvers 20 Prozent weniger Zucker enthält.
Hier soll es ausschließlich um die ‚gewachsene‘ Verpackung gehen, welche deutlich mehr Inhalt vortäuscht. Raten Sie mal mit: in welcher Verpackung befindet sich mehr Inhalt – links oder rechts?
Ovomlatine begeht eine eindeutige Verbrauchertäuschung mit dieser Mogelpackung. Knapp die Hälfte (circa 50%) der Dose enthält pure Luft. Der Hersteller kann sich auch nicht damit heraus reden, dass dies abfülltechnisch nicht anders machbar wäre. Denn die alte Version zeigt eindeutig, wie man eine Dose fast randvoll bekommt.
Diese Mogelpackung ist im doppelten Sinne nicht nötig. Denn der Hersteller hat auf diesem Gebiet gar keine Konkurrenz. Es gibt zwar viele Kakao-Zucker-Pulver, diese sind allerdings meist für Kinder gedacht und die Verpackungen sind komplett anders gestaltet. Die Ovomaltine ist einmalig auf dem Markt. Beim Geschmack ja, bei der Verbrauchertäuschung leider nur eine Firma von vielen.