Am Montag startete auf RTL2 die elfte Ausgabe von Big-Brother. Was früher mal für politischen Zündstoff sorgte und fast zum Ende der Sendung führte, ist heute die mediale Normalität in der deutschen Fernsehlandschaft. Auf gut deutsch gesagt: kein Hahn kräht heute mehr nach Big-Brother. Der dauerüberwachte WG-Container ist für keine Überraschung mehr gut.
Mit Big-Brother-11 soll dies nun jedoch wieder ganz anders werden. Der Untertitel lautet dieses Mal „the secret“. Jeder Bewohner nimmt ein Geheimnis mit ins Haus. Rund um die Geheimniskrämerei haben die BB-Macher ein flaches Showkonzept gestrickt. Wenn ein Mitbewohner das Geheimnis eines anderen errät, darf er/sie nicht rausgewählt werden. Der Aufgeflogene hingegen fliegt aus der Show. Was für ein Wortspiel und wie wahnsinnig aufregend.
Die Geheimnisse sind so flach wie die Spannung innerhalb der TV-Kamper. Die eine war mal drei Tage im Jugendknast, die andere hat eine Spinnenphobie und wieder ein anderer ist Briefmarkensammler. Genau solche Geheimnisse bringen es ungeschminkt ans Tageslicht: Big-Brother ist in der Langeweile der Normalität angekommen. Mein Geheimnis wäre, würde ich ins BB-Haus einziehen, dass ich mindestens vier Mal am Tag aufs Klo muss.
Und die Bewohner? Nun, BB hat sich irgendwie selbst überlebt. Man hat das Gefühl, das Programm wird nur noch für die Ballermann-Fraktion des Landes gemacht. Wer auch sonst sollte sich sonnengebräunte Schönlinge anschauen wollen, die das Haus nur als Selbstdarsteller-Bühne sehen. Langeweile bekämpft man immer noch am effektivsten mit Blender. Da Schauspieler für 100 Tage zu teuer sind, ist es für BB auf diese Weise die günstigere Alternative.
Die Bewohner der 11. Ausgabe lassen sich wie folgt grob zusammen fassen: ein It-Girl als Transe, ein lispelndes It-Girl, eine 19-Jährige mit aufgeblasenen Titten, ein durchtrainierter Beauty-Model-Typ, ein durchtrainierter Karate-Sportler, ein Checker mit leichten Deutschproblemen, ein verheiratetes Pärchen, welches sich im Haus nicht kennen darf und selbst der Zweitverwertung einer ehemaligen DSDS-Verliererin steht im Big-Brother-Haus nichts im Weg.
Bei 15 Bewohner mit je ca. 10.000 Fans macht dies schon mal 150.000 eifrige Zuschauer. Denn zu einem guten Teil lebt die Sendung von den Anrufen der Zuschauer. Zum Abstimmen wird es jede Woche wieder genügend Möglichkeiten geben. Man muss also ein wirklicher Hardcore-Big-Brother-Fan sein, um sich diese stumpfsinnige Normalität jeden Tag aufs Neue zu geben. Es gibt eben auch TV-Konsumenten, welche über das Standbild (damals in den Sendepausen) abstimmen würden.
Was waren das früher noch für Zeiten, als es richtig Zoff im Haus und außerhalb des Containers gab. Das wirklich Spannende war doch damals, dass die nächsten Tage und Schritte nicht vorhersehbar waren. Mittlerweile ist Big-Brother gefangen im eigenen TV-Korsett. Auf der Bühne der Selbstdarsteller ist kein Platz für Zufall. Die Macher der Sendung steuern im Hintergrund das Unkalkulierbare. Am Ende ist es eine langweilige TV-Soap, welche sich nicht vom Blick in fremde Schlafzimmer unterscheidet.
hallo, ich habe sehr gern mal big brother geschaut,bis ich gemerkt habe man die oder den hast du doch schon mal gesehen im tv, laienschauspieler damals hieß es echte menschen aus dem volk und nun ist eine soap daraus geworden, sehr sehr schade, geht bitte wieder zum anfang zurück, solange es eine soap bleibt werden wir es nicht mehr schauen, denn normale menschen aus dem volk können auch cool und spannend sein, ach so die challens werden immer lanweiliger wie cool waren die damals spektakulär und spannend.
lg gabi