Foren sind eine nützliche Erfindung. Sie funktionieren wie ein großes Schwarzes Brett. Meist muss man sich zwar für ein Forum registrieren, doch dies hat eigentlich nur juristische Hintergründe.
Foren gibt es für alle Lebenslagen: von der Schwangerschaftsberatung über Nassrasierer bis hin zur Autokaufempfehlung oder einfach nur Small-Talk. Wer mehr Informationen zu einem bestimmten Gebiet sucht, wird im entsprechenden Forum meist schnell fündig. Oft reicht es aus, über die integrierte Suche nach bereits gestellten Fragen und Problemen zu suchen. Meist wird man bereits darüber fündig. Doch oh wehe, man stellt eine Frage …
Credo #1: Glaube nicht alles, was Dir erzählt wird.
Im Internet gibt es ebenso viele Quacksalber wie im richtigen Leben. Jeder meint, er wüsste es ganz genau. Viele sind so sehr von ihrer (falschen) Meinung überzeugt, dass sie bei Anspielungen darauf sehr patzig und zerknirscht reagieren. Deshalb gilt immer der Grundsatz: vertraue nie der erst besten Aussage. Lieber sich etwas Zeit lassen und noch ein paar andere Antworten durchforsten. Oder am besten noch in einem anderen Forum nach ähnlichen Aussagen suchen.
Skurril aber trotzdem ’normal‘: Fragen statt Antworten.
Manche Foren kämpfen mit einem weit verbreiteten Problem. Man möchte eine Frage stellen, bekommt allerdings statt hilfreichen Antworten nur blöde Rückfragen. Beispiel:
Frage: „Ich möchte für Windows 98 eine Firewall installieren. Welche ist zu empfehlen?“
Antwort 1: „Wieso nutzt Du denn Win98? Dieses Betriebssystem ist doch schon lange tot. Es gibt besseres. Nutze doch Windows XP (SP2), dann brauchst Du auch keine Firewall.“
Antwort 2: „Ich würde generell ein komplett anderes Betriebssystem mir zulegen. Windows 98 ist nicht sicher.“
Antwort 3: „Die Verwaltung der Dienste in Windows 98 ist doch einfach. Wieso brauchst Du da eine Firewall? Mit einem Router bis Du da viel besser dran“.
Nun ja, mit keiner der Antworten ist dem Fragesteller wohl geholfen, da er keine einzige Empfehlung für eine Firewall (unter Windows 98) bekommen hat.
Mit diesem seltsamen wie auch nervigen Problem muss man leben. Denn das Internet ist wie eine große Kommune. Jeder kann mitmachen und jeder „tickt“ anders. Manche Damen und Herren der antwortenden Garde sollten sich allerdings überlegen, ob sie ihre fragestellenden Antworten nicht besser lassen sollten. Natürlich neigt man manchmal gern dazu, dem (fremden) Gegenüber verbal auf die Finger zu hauen. Doch dient es der Antwort? Nein! Ganz im Gegenteil. Der Fragesteller fühlt sich unter Umständen brüskiert und verabschiedet sich wieder aus dem Forum. Gerade eben dies sollte nicht passieren. Denn jeder Teilnehmer erhöht die Qualität des Forums.
Also liebe Nörgler und vermeintliche Antwortgeber: Zuerst eindeutig auf die Frage eingehen und Lösungen aufzeigen. In einem zweiten Schritt kann man dann gut und gerne noch auf allgemeine Problematiken eingehen und das eine oder andere schlecht reden.
Dauerproblem: Netiquette!
Die Netiquette wird gern auser Acht gelassen. Die Netiquette beschreibt Verhaltensregeln für öffentlich zugängliche Foren, Chats und jegliche andere Kommunikationsplattformen. Die zwei wichtigsten Verhaltensregeln aus der Netiquette heißen: Gutes Benehmen und Lesbarkeit.
Manche Teilnehmer verlieren im Internet gern jegliche Contenance. Da werden wilde Beleidigungen ausgesprochen oder einfach nur Verunglimpfungen jeglicher Art vom Stapel gelassen. Im Internet werden viele gern zum Rüpel. Doch auch für das Weltweite Netz sollten die selben Umgangsformen gelten wie für die reale Welt: respektiere dein Gegenüber!
Ein zweites Problem ist die oft vollkommen vernachlässigte Rechtschreibung. Da wird entweder alles klein oder alles GROSS geschrieben. Mal fehlt jegliches Satzzeichen, womit manche Sätze zu reinen Stolperfallen werden. Oder es wird jegliche Rechtschreibung völlig ignoriert: Sol doch der Lehser damit klarkomm ,wasder schreibende eigehtnlich aussagn wollt.
Die Netiquette ist nicht dazu da, den Teilnehmer zu bestrafen. Nein, sie ist nur eine notwendige Stütze, um das Gebilde der vielen Teilnehmer nicht einstürzen zu lassen. Kommunikation beruht auf gewissen Regeln. Sind diese nicht vorhanden bzw. werden nicht eingehalten, endet jegliche Kommunikation in einem wilden Durcheinander und versandet am Ende ganz.
Bevor nun Fragen auftauchen, wird dieser Beitrag ganz unverhofft beendet. Und ja, dies ist erlaubt in Foren. Begrüßungs- und Verabschiedungsfloskeln sind nur bei E-Mail und Chat einer gewissen Pflicht unterlegen. Es ist allerdings nie falsch, ein „Hallo“ und ein „Danke und Tschüss“ zu verwenden.
Also dann, Ciao.