Exklusivität hatte beim iPhone 1.0 seinen Preis. Das Mobiltelefon aus dem Hause Apple der ersten Generation hatte seinen stolzen Preis. Schließlich prangert auch ein Apfel-Logo auf dem edlen Stück (aus vormals Metall). Und wer ein Apple-Jünger ist, der schaut nicht zuerst auf den Preis sondern auf die Bedienbarkeit. Oder um im Jargon der Postmoderne zu verweilen: dem Apple-User ist die Usability wichtiger. Punkt. Dem ist an sich nicht einzuwenden. Schließlich hatte es Steve Jobs mit dem iPhone 1.0 geschafft, die Handybedienung zu revolutionieren. Wenn auch die verbaute Technik nicht die allerbeste war, so konnte das Apple-Phone zumindest in der Handhabung massiv punkten.
Jetzt gibt es in wenigen Tagen das neue, überarbeitete iPhone 2.0 (mit UMTS, GPS, und vielem mehr) zu kaufen. Und nicht nur die Akkulaufzeit wurde verbessert. Auch am Preis hat Steve Jobs gute Arbeit geleistet. So kostet das neue Apple-iPhone nun nur noch 299 US-Dollar. Doch was wären Apple-Produkte, wenn sich jeder Hans-Wurst eines kaufen könnte. Produkte aus dem Hause Apple sind zwar massenkompatibel aber nicht massentauglich. Damit man sich etwas anstrengen muss, um in den Genuss des neuen iPhones zu kommen, gibt es die neue Mobiltelefon-Version weltweit nun nur noch mit einem passenden Mobilfunkvertrag. Was früher mit einem kleinen Aktivierungs-Crack ausgetrickst werden konnte, geht nun nicht mehr. Denn auch die amerikanische Version des iPhones kommt jetzt samt Vertragsbindung daher. Was beim iPhone 1.0 mehr oder weniger nur den europäischen Kunden aufgedrückt wurde, gilt jetzt für alle Länder, in denen Apple-Produkte verkauft werden. Schließlich möchte man bei Apple das iPhone für die 299 US-Dollar nicht so einfach „verschenken“.
Das Dumme an der ganzen Sache ist nur, dass die Early-Adopters des iPhones 1.0 noch mindestens 12 Monate Restlaufzeit aus ihren alten iPhone-Verträgen haben. Bei T-Mobile gilt auch für das neue Apple-Telefon die goldene Regel: nur mit Vertrag. Wer also seinen Provider nicht wechseln möchte oder kann, der muss auch diesmal auf das iPhone verzichten. Das weiße Mobiltelefon mit dem unverkennbaren Apple-Klingelton ist eben nichts für die breite Masse und soll es wohl auch nie werden. Schade eigentlich. Schließlich hat Apple die zweite Version erheblich verbessert.