Pinguine sehen leider nicht nur elegant aus sondern sie sind auch elegant langsam; zumindest wenn sie sich im Watschelgang fort bewegen.
Der Pinguin ist nicht nur optischer Patron der Linux-Gemeinschaft sondern auch Sinnbild für die Schnelligkeit beim Systemstart der Linux-Systeme.
Während ein herkömmliches Windows XP – samt gewöhnlichen Systemdiensten – in ca. 20 Sekunden zur Eingabe des Benutzernamens auffordert, so vergehen bspw. bei meiner Suse-Installation mehr als 40 Sekunden. Auch die grafische Oberfläche lädt bei Windows schneller. Nach der Bestätigung des Passwortes ist ein Windows XP nach ca. weiteren 20 Sekunden einsatzbereit. Die KDE meines Suse-Systems benötigt zum Hochfahren der Bedienoberfläche strapazierende 35 Sekunden.
„Hardcore“-Verfechter des Linux-Systems werden nun sagen: „Ja, das ist doch alles gar nicht so wild. Schließlich startet mein sein Betriebssystem nur ein einziges Mal am Tag. Da machen ca. 30 Sekunden mehr Wartezeit nichts aus.“ Das ist per sé natürlich richtig. Schön wäre es trotzdem, wenn das schicke Pinguin-System sich zügiger starten lassen würde.
Den lahmen Start als Großbaustelle zu bezeichnen, wäre übertrieben. Ihm eine niedrige Priorität zu zuordnen wäre allerdings ebenfalls falsch. Die Kernel-Entwickler sollten bei ihren nächsten Kernel-Versionen sich einmal verstärkt dem Problem „langsamer Bootprozess“ annehmen. Wenn man der Konsolenausgabe beim Kernel-Start zuschaut, wird einem gerade zu übel. Jeder noch so kleine Treiber und jede Erweiterung kämpft sich mit quälender Langsamkeit durch die „Etagen“ der Initialisierung. Was fehlt ist ein Fast-Boot-Process!
Beim Fenstermanager KDE, eine der grafischen Benutzeroberfläche für Linux, sieht die Lage schon etwas besser aus. Für das demnächst erscheinende KDE4 haben die Entwickler einen schnelleren Start des Managers versprochen. Ob er Realität wird, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt leider noch niemand genau beurteilen. Wünschenswert wäre es auf alle Fälle.