Den Ausländer als Nachbarn

Zwei Frauen unterhalten sich. Es geht um eine Nachbarschaftswohnung und die darin lebenden Ausländer. Der Unterhaltung konnte ich entnehmen, dass es sich um Flüchtlinge handeln muss. Es war jedoch nicht zu erfahren, ob es sich dabei um Syrer, Eritreaer, Afghanen, Kosovaren oder Albaner handelt. Tut auch nichts zur Sache, schlussendlich haben die lieben deutschen Rentner ein paar lästige Asylanten als Nachbarn.

Die Unterhaltung war offen und ehrlich. Die beiden Damen im rüstigen Rentenalter haben sich – umgangssprachlich – richtig ausgekotzt über ihre neuen Anwohner. Die sind laut, also speziell die Kinder. Die sind immer zuhause und arbeiten damit wohl nicht. Bereits am diesem Punkt habe ich mich innerlich gefragt, wie viel die beiden Rentnerinnen gearbeitet haben. Oder was sie jetzt mit ihrer Freizeit so alles anstellen.

Richtig ins Eingemachte ging es im dem Gespräch aber beim Punkt „Eingliederung“. Offenbar wurde den Asylanten ein Sprachkurs angeboten, welchen sie aber nicht regelmäßig besuchen. Diese Aufgabe ist allerdings auch nicht ganz so einfach, schließlich befindet sich die Volkshochschule in einem Nachbarort und ist per Fuß nicht zu erreichen. Da wäre ein Auto richtig praktisch, aber für einen Asylsuchenden eindeutig übertrieben.

Die beiden älteren Damen störten sich allgemein daran, dass es sich um Ausländer handelt. Die reden anders, die kleiden sich anders, die essen völlig andere Speisen, die sieht man nicht in der ortsansässigen Kirche und die haben eine grundsätzliche andere Lebensweise. Denen fehlen die deutschen Tugenden: Sauberkeit, Reinlichkeit, Pünktlichkeit. Das kann lästig werden, wenn man solch fremde Gestalten als Nachbarn hat. Und genau da liegt das Grundproblem in der Abneigung gegenüber Ausländer.

Die Krone der Unterhaltung war jedoch folgende Aussage: „Wenn die nicht spuren, dann muss man die eben wieder zurück schicken.“ Da ist der Doitsche pragmatisch ehrlich. Wer nur faul rumlungert und kein Deutsch lernen möchte, muss wieder zurück in jenes Kriegsgebiet woher er gekommen ist. Schließlich öffnen wir aus reiner Dankbarkeit unsere Grenzen. Das muss der Asylant auch zu schätzen wissen. So schwer kann das doch nicht sein.

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2 Kommentare

  1. Nunja, dieses Gespräch spiegelt wohl gut die plumpe, geistlos ignorante Fremdenfeindlichkeit wieder, wie sie in deutschen Gefielden ja oft zu beobachten ist. Ob und inwiefern diese Aussagen gerechtfertigt waren, beantwortet dieser Artikel leider nicht.
    Beim Thema „deutsch lernen“ musste ich jedenfalls gerade an einen ehemaligen polnischen Arbeitskollegen denken, der mir einmal schilderte, wie hart es für ihn war, als er damals nach Österreich kam und dass es für ihn ungeheuer wichtig war, so schnell wie möglich die hiesige Sprache zu erlernen. (Was er in Eigenregie bewältigte, ohne staatliche Förderung oder dergleichen!) Des weiteren bemerkte er, dass er es nicht verstehen kann, dass es doch relativ viele Ausländer gibt, die nach x Jahren Aufenthalt die ortsübliche Sprache noch immer nicht beherrschen und er dafür absolut kein Verständnis habe.
    ….und ich dachte mir: Aha. Interessant.

    Wie auch immer: Ich finde Fremdenfeidlichkeit zum kotzen. Dennoch bin ich der Meinung, dass Leute, die als Asylant oder Immigrant hier sind, und absolut kein Interesse haben die Sprache zu erlernen, sich der Kultur anzupassen oder im schlimmsten Fall Gesetze zu befolgen, sich doch bitte wieder dahin verpissen sollen, wo sie hergekommen sind.
    Inzwischen ist es ja schon soweit, dass (spezielle) eingewanderte Minderheiten groteske Forderungen stellen, was Herr Akif Pirinçci vor einiger Zeit ja sehr schön auf den Punkt gebracht hat.

    Zu dem letzten Absatz des Artikels, der einer sehr einseitigen Betrachtungsweise unterliegt, möchte ich noch folgendes anmerken:
    Die besagten Damen stören sich ja wahrscheinlich generell an Einwanderung und sind offenbar auch nicht besonders helle. Dennoch ist an dem Satz: Wenn die nicht spuren, dann muss man die eben wieder zurück schicken.” nichts auszusetzen. Auch wenn dann jmd in ein Kriegsgebiet zurückgeschickt werden könnte. Es ist schließlich mehr als selbstverständlich, dass man sich ordentlich benimmt und sich den jeweiligen Sitten und Gebräuchen unterordnet, wenn man Zuflucht geboten bekommt. Wer das nicht auf die Reihe kriegt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er rausgeschmissen wird. (Aber keine Angst, in deutsch-srachigen Gefielden, weist men ohnehin keine Arschlöcher aus, sondern nur anständige Leute. Zumindest macht es diesen Eindruck.) Und ausserdem: Wie war das nochmal mit dem sinkenden Schiff und den Ratten?

  2. Naja, wer zu Fuß hierüber kommt um ein besseres Leben zu führen, kann auch zu Fuß in den Nachbarort laufen um einen Deutschkurs zu besuchen. In armen Ländern sind Kinder zum Teil mehrere Stunden zu Fuß unterwegs allein dass sie eine Schule besuchen dürfen. Ich hatte auch lange kein Auto. Ja man muss ich eben erstmal anstrengen bis man belohnt wird. Außerdem ist es nun mal so dass sie nicht so rücksichtsvoll sind wie deutsche. Sie sind oft laut und können sich nicht benehmen. Sie wollen sich einfach nicht anpassen. Ich kenne kaum einen Asylanten der mach 1-2 Jahren deutsch spricht. Als ich damals als Au-pair-Mädchen in einem anderen Land war konnte ich die Fremde Sprache nach 3 Monaten gut sprechen. .

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