Deutschland im Würgegriff der Gewerkschaften

Nichts geht mehr. Wenn Gewerkschaften zum Äußersten greifen, steht alles still. Bei einem Streik gibt es nur noch ‚abwarten und aussitzen‘. Derzeit geht in Deutschland relativ wenig. Die Gewerkschaften bestreiken den Öffentlichen Dienst (Kitas, Behörden, Wasserbetriebe, Verkehrsbetriebe, Polizei) und jegliche andere Unternehmen (Flughafensicherung, Deutsche Bahn, und viele andere). Wer dieser Tage auf einen dieser Dienste angewiesen ist, sollte zum einen viel Zeit einplanen und zum anderen sicherheitshalber einen Plan B in der Tasche haben.

Streiks sind richtig und wichtig. Schließlich bieten sie für gewerkschaftlich organisierte die einzige Möglichkeit, ihren Forderungen Druck zu verschaffen. Wenn Arbeitgeber nicht reagieren oder sich nicht dem gewünschten (Lohn-)Ziel nähern, bleibt als letzte Instanz nur noch der Streik. Über die Höhe der Forderungen lässt sich trefflich streiten; schließlich werden die höheren Löhne im Endeffekt nur an den Kunden bzw. Verbraucher durchgereicht. Doch manchmal muss auch eine Lohnerhöhung drin sein.

Eines gibt es dabei allerdings zu kritisieren: die Gewerkschaften nutzen die Kunden dabei als ‚Geiseln‘ (speziell betrifft dies die Verkehrsbetriebe und die Deutsche Bahn). Streiken ist richtig, doch wenn dabei die Kunden massiv unter den Streiks leiden, ist die Akzeptanz in der Bevölkerung schnell verflogen. Dass ein Streik in den meisten Fällen nicht ohne die Behinderung der Kunden von statten gehen kann, ist mir bewusst. Doch die Gewerkschaften nutzen bewusst und gezielt die Kunden als Druckmittel für ihre Forderungen. Dies geht mir eindeutig zu weit; bei allem Verständnis für die Beschäftigten in den bestreikten Betrieben.

Liebe Gewerkschaften, die Kunden als Druckmittel für Verhandlungen zu nutzen, sollte immer die letzte Wahl bleiben. Doch anscheinend greift man liebend gern immer sofort zu dieser Möglichkeit.

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