Frank-Jürgen Weise, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit – kurz BA – hat die Arbeitslosenzahlen für den Monat Mai verkündet. Im Mai waren nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 3,28 Millionen Menschen als arbeitslos gemeldet, dies entspricht einer Quote von 7,8 Prozent. Dass diese Zahlen falsch sind, sagt weder die BA selbst noch kritisiert dies die allgemeine Presse. Die schreibende Zunft übernimmt Monat für Monat für falsch berechneten Zahlen und frohlockt zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit über den niedrigen Stand der Arbeitslosen.
In Wahrheit ist die Zahl der Arbeitslosen weitaus höher.
Schon seit Jahren wird die Zahl der Arbeitslosen bewusst manipuliert, um ein falsches Bild in der Bevölkerung zu vermitteln. Über 320.000 Menschen fallen aus der Statistik raus, weil sie im sogenannten Vorruhestand sind. Nur wer aktiv Arbeit sucht, taucht auch in der Zahl der Arbeitslosen auf. Wer hingegen die Regelung zum Vorruhestand gewählt hat (Personen älter als 58 Jahre), meldet sich nicht mehr als aktiv Arbeitssuchender. Hingegen bekommen die Vorruheständler aber kein Arbeitslosengeld 1 (ALG 1).
Ca. 5,2 Millionen Menschen erhalten Arbeitslosengeld 2 (ALG II). Doch nur ca. 2,7 Millionen Empfänger von ALG II tauchen auch in der Statistik auf. Die anderen 2,5 Millionen Menschen werden bewusst aus der Statistik heraus gerechnet. Hierzu zählen ca. 70.000 arbeitslose Bauarbeiter, welche sogenanntes Saisonkurzarbeitergeld erhalten. Bauarbeiter, welche dieser Regelung unterliegen gelten faktisch nicht als arbeitslos. Ca. 60.000 Teilnehmer an Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung werden ebenfalls nicht als Arbeitslose behandelt, obwohl sie von der Bundessagentur für Arbeit betreut werden und ALG II erhalten. Hierunter fallen auch ca. 40.000 Teilnehmer von Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen. Ebenfalls nicht in der Statistik geführt werden ca. 31.000 Arbeitslose, welche in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) „beschäftigt“ sind. Auch die ca. 300.000 Arbeitslosen aus Arbeitsgelegenheiten (Ein-Euro-Jobs bzw. Entgeltvariante) werden nicht als arbeitslos gewertet. Dann gibt es noch die unbekannte Größe der bezuschussten Niedriglöhner, bei welcher die Bundesagentur für Arbeit eine Aufstockung des Gehaltes veranlasst, damit dieser Personenkreis nicht unter die Armutsgrenze fallen. Und zu guter letzt werden auch keine erwerbsfähigen, hilfsbedürftige Personen in der Statistik geführt, welche keine Arbeit aufnehmen können. Hierzu zählen bspw. die vielen alleinerziehenden Mütter, welche zwar begleitend zur Kindererziehung gern eine Tätigkeit annehmen würden, es aber wegen der äußeren Umstände meist mit einer Arbeitsaufnahme nicht klappt.
Die Unsichtbaren der Statistik
Alle Vollzeitbeschäftigten, bei welcher die Arbeitsagentur den Niedriglohn begleitend aufstockt, werden nicht in der Arbeitlosenstatistik geführt. Experten zufolge erhalten fast eine Million Beschäftige aus dem Niedriglohnsektor ergänzendes Arbeitslosengeld 2 (ALG II). Annähernd 2 Millionen Beschäftigte aus der Kategorie Unterarmutslohn mit Anspruch auf Aufstockung durch ALG II melden erst gar keine Ansprüche bei der Arbeitsagentur und werden damit auch nicht in der Statistik geführt. Ein „Segen“ für die Bundesagentur für Arbeit und ihre Arbeitlosenzahlen.
Auch die große Zahl der Migranten wird nicht gezählt. Denn in der Statistik der Arbeitslosen „dürfen“ nur Inländer mit einer deutschen Staatsbürgerschaft und ein paar wenige Ausländer mit einer Arbeitserlaubnis geführt werden.
6,3 Millionen ohne Arbeit
Knapp 3 Millionen Menschen tauchen nicht in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit auf. Diese 3 Millionen Arbeitslose werden bewusst nicht als arbeitssuchend geführt, um die Statistik zu schönen. Für Politiker klingt es auch schöner von nur 3,3 Millionen Arbeitslosen zu sprechen, als die beängstigende Zahl von 6,3 Millionen Empfänger von ALG I und ALG II nennen zu müssen.
Die Schönfärberei der getürkten Statistik geht munter weiter. Nicht einmal die Presse findet dieses Vorgehen verwerflich und hinterfragt kritisch diese Zahlen. Das Volk wird Monat für Monat weiter munter belogen und niemand findet daran Anstoß. Das Vorgehen der Bundesagentur ist erbärmlich und die Unterwürfigkeit der Presse ist beschämend.