Die sexuell revolutionierte Katholische Kirche

Zuerst war es nur ein kleiner Missbrauchsskandal an einem katholischen Gymnasium in Berlin; zugegeben mittlerweile verjährt, weil der Missbrauch mehr als 20 Jahre zurück liegt. Doch nun ist bekannt, dass es sich um keinen Einzelfall handelt. Alleine in Berlin sind in verschiedenen Einrichtungen mehr als 50 Jugendliche betroffen. Anfangs schwieg die Kirche sich dazu aus. Stille Buße gehört schließlich zu deren Handwerk. Doch die katholische Leitung kann ihr Schweigegelübde nicht länger halten. Medienwirksam äußerte sich der Augsburger Bischof Walter Mixa. Doch statt nach Aufklärung zu rufen und die Fehler im eigenen Haus zu suchen, verteufelt er die Gesellschaft, in der auch die Priester leben. Seiner Meinung nach sei die sexuelle Revolution der 68er Schuld an der Misere.

Walter Mixa sagte der Augsburger Zeitung wörtlich: „Die sogenannte sexuelle Revolution, in deren Verlauf von besonders progressiven Moralkritikern auch die Legalisierung von sexuellen Kontakten zwischen Erwachsenen und Minderjährigen gefordert wurde, ist daran sicher nicht unschuldig.“ Für jedes Missbrauchsopfer muss sich dies wie eine schallende Ohrfeige angefühlt haben. Die Gesellschaft ist also schuld daran, dass sich katholische Priester an Minderjährigen vergreifen!? Wir verkalkt muss man im Hinterstübchen eigentlich sein, einen solchen Schwachsinn zu verbreiten? Oder liegt es am täglichen Schlückchen Messwein? Oder schnüffelt Bischof Mixa gar heimlich den extra starken Weihrauch?

Die Kirche hat ein gewaltiges Problem. Und dies ist nicht nur die zweitweise Beule in der Hose. Wer sich in den Dienst der katholischen Kirche stellt, hat die Wahl seines Lebens getroffen. Entweder genießt man Frauen, Bier und Gesang oder Jungs, Wein und Gebete. Das Zölibat ist der seelische Todesstoß für so manchen Geistlichen. Zum einen fühlen sie sich am Dienste Gottes berufen, auf der anderen Seite müssen sich aber der Ehelosigkeit hinwerfen. Damit man gleich gar nicht in die Verlegenheit kommt, sind Frauen in der katholischen Kirche ausgeschlossen. Dass der kleine Willi in der Hose sich aber nicht an die Regeln der römisch-katholischen Kirche hält, dürfte wohl jedem klar sein. Der Kirche sind die Zustände schon seit zig Jahrhunderten bewusst. Dagegen etwas unternehmen wollte jedoch noch nie einer.

Ein Schuldeingeständnis wäre für die Obersten der Kirche gleich zu setzen mit der Aufgabe einer fortwährenden Illusion. Dem Alkoholkranken die Bierflasche weg zu nehmen, wäre an sich auch eine gute Tat. Doch damit beraubt man ihm seiner letzten Freude am Leben. So ist es mit der Kirche und den versteckten sexuellen Gelüsten. Die richtungsweisenden Personen in der katholischen Kirche sind derart verstaubte Leitfiguren, die im gestrigen Jenseits fristen. Sich der Realität zu stellen oder gar die Normen und Werte der Kirche an die Neuzeit anzupassen, kommt für diese angegrauten Herren nicht in Frage. Und so schweigt man sich ins Knie und sitzt die unbequemen Veröffentlichungen über die Missbrauchsfälle lieber aus. Den Opfern ist damit nicht geholfen. Aber das Eingeständnis von Fehlern war noch nie die Stärke der Kirche.

Die Gesellschaft und ihre äußerliche Verrohung bei den sexuellen Bedürfnissen als Grund für die Misshandlungen zu nennen, ist nicht nur selten dämlich sondern gibt auch einen tiefen Blick in die Denkweise der katholischen Würdenträger frei. Ich könnte wetten, dass ein weinseeliger Bischof auch gewaltverherrlichende Computerspiele dafür verantwortlich machen würde, wenn ein Geistesgestörter in der Kirche das Jesuskreuz von der Wand reißen würde. Papst Johannes Paul II. hatte damals auch den HIV-Erreger bei den afrikanischen Völkern als menschliche Pest verdammt. Gleichzeitig verbietet die katholische Kirche aber den Gebrauch von Kondomen.
Die Kirche hat ein Problem; manch Priester hat sicherlich auch ein sexuelles. Doch die meisten dieser Probleme sind hausgemacht. Aber in diesen Männer-Wohngemeinschaften denkt doch keiner ans Aufräumen. Einfach unter den Teppich kehren. Der nächste Tag bringt wieder Ordnung ins priesterliche Leben: morgens das Gebet, mittags ein bisschen Fummeln und abends wird das ganze mit einem netten Rotwein begossen. Das Schweigen ist eh ein oberstes Gebot.

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Ein Kommentar

  1. Naja was soll man dazu sagen, nur eins ist klar. Und zwar haben Kirchen immer auf die Moslems oder andere alles rübergeschoben. Und den Mohammed immer wieder beleidigt und als Kinderschänder hingestellt. (Was natürlich nicht stimmt) das kommt wohl daher wie sie selber die alles taten. Aber Allah bringt die Wahrheit immer irgendwann es ans Tageslicht.

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