Was braucht man, um eine erfolgreiche Fernsehsendung für die ganze Familie zu machen? Ein paar minderjährige Kinder, möglichst herzergreifende Storys und eine gnandelose Jury. Fertig ist die Sendung DSDS – Deutschland sucht den Superstar.
Schon in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts war RTL mit einem ähnlichen Sendeformat äußerst erfolgreich. Die Mini-Playback-Show war prinzipiell nichts anderes als das heutige DSDS. Zugegebnermaßen waren damals die Kinder noch um einiges jünger, die Jury nicht ganz so streng bzw. hart in ihren Kommentaren und die Kids sangen damals alle ein Playback. Doch sonst sind sich die beiden Sendungen weitgehends ähnlich.
Wer ist bei DSDS erfolgreich? Dies lässt sich relativ einfach beantworten. Sehr jung muss der Künstler bzw. die Künstlerin sein. Zudem muss es eine herzergreifende Background-Story geben. Immer wieder gern genommen wird der Tot eines Familienangehörigen; oder der Protagonist selbst hat ein eine völlig verfahrene Vergangenheit zu bieten wie Arbeitslosigkeit oder stammt aus der untersten sozialen Schicht der Bevölkerung. Wer dann noch den berühmten Hundeblick bieten kann oder der Mattel-Barbie äußerlich sehr nahe kommt, kann sich großer Beliebtheit sicher sein.
Auch die Kommentare der Jury sind dabei nicht unwichtig. Erniedrigung gehört zum Geschäft bzw. ist Bestandteil der Sendung. Dieter Bohlen gibt hier gern und freizügig den „Prügelknaben“ der Nation. Seine Stimme hat Gewicht.
Schlussendlich ist solch eine Sendung wie DSDS immer nur so erfolgreich, wie sie vom Publikum gesehen wird. Wenn niemand einschalten würde, hätte es DSDS nicht bereits bis zur sechsten Staffel geschafft. Der Fernsehzuschauer ist somit die Triebfeder und zugleich Geisel der Sendung. Ohne den Zuschauer würden keine minderjährigen Kinder in die Kamera heulen und ihre ach so grausame Vergangenheit der breiten Öffentlichkeit kund tun. Das Publikum hat die Macht, über den Vortbestand der Sendung zu entscheiden. Doch offensichtlich ist der gewöhnliche TV-Konusment machoistisch genug, genau jene Kombination weiter sehen zu wollen.
[…] das überhaupt möglich ist) um den Gesang, nur die Verpackung muss noch stimmen (mehr dazu hier). Ach ja, und Dieter Bohlen muss ein paar seiner auswendig gelernten Sprüche hinknallen […]