Es geht um einen Waschzusatz, ein Wäscheparfum mit der Duftnote „Brasil Sport“. Die Moderation des Verkaufssenders läuft zu Hochtouren auf.
Das ist der Weltmeisterschaftsduft. Das ist Brasilien, wie man sich Brasilien vorstellt. Das ist voller Temperament. Voller Früchte. Da sieht man die Brasilianerinnen an der Copa Cobana in ihren Bikinis laufen, vor dem geistigen Auge. Da sehen Sie das Elfmeterschießen noch mal. Da ist einfach … die Brasilianer haben Lebensfreunde. Da ist Feuer dahinter. Die tanzen Samba den ganzen Tag. Und so riecht das.
Aha! „Brasil Sport“ riecht also nach Elfmeterschießen und nach Samba-Tanzen. Wieso riecht dann eigentlich „Alpenfrische“ nicht nach Gesteinsmassiv und Albhorn-Blasen? Dass diese Duftbezeichnungen sinnfreie Wortkreationen sind, ist sicherlich jedem klar. Ein „Ocean“ (Ozean) lässt sich ebenso wenig in einen Duft einfangen wie „Fresh Cotton“ (frische Baumwolle). Der Name soll schließlich nur eine Inspiration auslösen.
Aber bei einem Fußballspiel welches durch Elfmeterschießen entschieden wird, denke ich eher an durchschwitzte Trikots, Grasflecken auf den Hosen und muffige Spielersocken. Auch wenn es sich um eine brasilianische Fußballmannschaft handeln sollte. Brasilianer/innen duften schließlich nicht nach Limette. Dies kann ich aus eigener und direkter Naherfahrung bekunden. Und wie ein Sambatanz riechen soll? Auch dies bleibt weiterhin ein Geheimnis der phantasierenden Moderatorin.