I Hate Windows

Ich hasse Windows – aus ganz aktuellem Anlass. Kein Betriebssystem verhält sich so dreist wie die Softwarebrocken aus dem Hause Microsoft. Windows bevormundet den Benutzer in einer Art und Weise, wie man es eigentlich nur von staatlichen Institutionen her kennt. Grund des Anlasses? Das automatische Update.

Ich sitze vor einem Rechner mit Windows 2000 Professional. Ins Internet gelange ich per DFÜ-Verbindung mit einer schneckenlangsamen ISDN-Geschwindigkeit. Man ist also quasi schon froh, wenn man den Weg zu seinem Freemailer geschafft hat. In aller Ruhe noch die neusten Nachrichten lesen, den Kontostand abfragen und dann wieder raus aus dem Netz. Doch dann unerwartet das:

Automatisches Update - Reboot

Ein automatisches Update hat sich still und heimlich im Hintergrund installiert. „Heimliche“ Aktionen bei Windows kann man noch in Ordnung finden, wenn man weiß, wie unbedarft manche Benutzer mit ihrem Betriebssystem umgehen. Da ist es manchmal besser, der Rechner kontrolliert per unsichtbarem Eigenleben die Systemstabilität, als dies dem DAU zu überlassen. Aber ein erzwungener Neustart ist der Gipfel.

Das Fenster poppt plötzlich und unerwartet auf den Schirm. Kurzer Schock. Doch dann schnell die Erleichterung .. ah es ist nur Windows mit einer lästigen Meldung. Wegklicken, weitersurfen. So war zumindest mein Vorhaben. Doch da habe ich noch nicht mit der Arroganz der Redmonschen Software gerechnet. Das Fenster lässt sich nicht schließen – höchstens verschieben, damit man wieder einen Blick auf die darunter liegenden Fenster werfen kann. Der Vorgang lässt sich auch nicht abbrechen. Ein Countdown weißt einen darauf hin, dass der Computer in spätestens 5 Minuten neu gestartet wird. Toll! Man kann also nur möglichst rasch seine Aufgaben beenden. Erzwungene Arbeitspause mit leicht hektischem Vorlauf sozusagen.

Es ist ja nicht so, dass man manch schräges Verhalten der Windows-Betriebssysteme nicht schon kennen würde. Auch hat man sich an viele eigenartigen Bedienschritte bereits gewöhnt. Doch dass einem die Wahl vorenthalten wird, ob man vielleicht doch nicht später – sagen wir in 60 Minuten – den Rechner neu starten möchte, ist schon mehr als dreist.

Auf bestimmten Internetforen habe ich auch sofort einen passenden Registry-Hack gefunden, wie man dieses Verhalten der Fenster-Weichware abgewöhnen kann. Doch dies ist wohl kaum im Sinne des Bill Gates. Ich frage mich eh, welchenTeufel die Entwickler an dieser Stelle geritten hat: ein wichtiges Update .. gefährlich .. da sollte man den Updateassistenen so programmieren, dass der PC ganz sicher danach neu startet; sonst tut es der Anwender unter Umständen die nächsten zwei Wochen nicht. Oder welcher Sinn verbirgt sich hinter dem erzwungenen Express-Neustart? Mal in Redmond nachfragen, vielleicht hat ja einer aus der Entwicklungsabteilung eine passsende Ausrede parat.

Windows, du kannst mich mal gern – neustarten. Doch mit jeder Gängelung, ob dies nun mit Windows Genuine Advantage (WGA) oder mit erwzungenen Neustarts der Fall ist, schwindet mehr und mehr die Lust auf dieses eigentlich ordentliche und anwenderfreundliche Betriebssystem. [rebooting in 5 seconds …]

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