Dschungel. Das ist das Wort, welches RTL, die Moderatoren, die Teilnehmer sowieso, der Großteil der Zuseher und auch die Medien ständig betonen, wenn es um die Sendung „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ geht. Ja, Dschungel ist überall dort, wo Australien ist. Gewiss. Und Weißwürste gibt es nur in Bayern. Es ist auch dieses Mal wieder nett mit anzusehen, wie sich die Zuschauer an der Nase herum führen lassen. Denn dieses Promi-Bootcamp ist mitnichten im tiefsten Dschungel. Dieses Camp für arme B-Promis befindet sich nur wenige Autominuten entfernt von einer Stadt mit 30.000 Einwohner, Murwillumbah um genau zu sein.
Wer in Google Earth das Fleckchen Erde mit dem vermeintlichen Dschungel-Camp sich näher betrachtet, wird mit Verwunderung feststellen, dass dort viele kleine Hallen, noch mehr Autos und kultivierte Anbauflächen – auch Acker genannt – zu sehen sind. Unter Dschungel verstehe ich allerdings etwas anderes.
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Das fernsehtaugliche Gelände befindet sich in bester Gesellschaft zu großen Anfahrtswegen. Wenn man es sich nüchtern überlegt, ist diese Lage auch mehr als konsequent. Fernsehequipment ist teuer, schwer und wird meist in großen LKW angeliefert. Keine Produktionsfirma könnte es sich erlauben, solch teuer Technik in irgend einem verschlammten Dschungelloch versickern zu lassen. Und wenn wir ehrlich sind, wären die zu bemitleidenden B-Promis, oder sind es gar nur einfache C-Promis, auch nicht wirklich bereit, in ein gefährliches Tropengebiet zu fahren.
„Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ ist in Wahrheit ein aufwendiges Zeltlager für aufmerksamkeitssüchtige Erwachsene aus der Showbranche. Gespickt wird dieses Ferienlager mit ein paar ungefährlichen, aber wahnsinnig bedrohlich aussehenden Spielchen. Und damit der treudoofe Zuseher das Gefühl der aktiven Mitgestaltung behält, darf er per Telefon für teuer Geld seinen Lieblingspromi auswählen.
„Ich bin nicht im Dschungel, führt mich dort hin“ wäre der passendere Titel, welcher RTL dem übergroßen Abenteuerspielplatz geben sollte. Und wenn mir ein einziger Promi erzählt, er hat sich wie im echten Dschungel gefühlt, dann war er noch nie in Deutschland in freier Natur beim Zelten. Einziger Unterschied: in Deutschland wachsen keine Palmen. Der Rest ist allerdings identisch.
Bin auf der Suche nach Bildern vom Camp die nicht von einem Sender gemacht worden sind bzw. ein weinig das Gelände zeigen, jedoch ohne Erfolg. Das Camp wird anscheinend wie ein Geheimnis geschützt.
@Sascha:
Das braucht einen nicht zu verwundern. Bilder vom Campgelände sind bei RTL wohl ebenso wenig gern gesehen wie Falschgeld.
Die Produktionsfirma produziert diese Sendung ja nicht nur für RTL in Deutschland. Es handelt sich hier um ein TV-Produktionsgelände, und nicht um einen wilden Dschungel.
Man möchte die Illusion des Zuschauers nicht gefährden, dass etliches im Camp eben extra so gemacht wurde. Ein Freiluft-TV-Studio eben. Und deshalb ist das Gelände auch weiträumig abgesperrt.
@der Mops:
Habe mich schon über die ganze Welt gelesen bzw. über die Produktionsfirma Granada und alle anderen Sender die das Gelände für ihre Shows genutzt haben. Aber wie gesagt ist schon erstaunlich das es so überhaupt kein Bildmaterial im Netz gibt. Bei Google E. sind ein paar Bilder drin die aber vor der Türe des Camp’s aufhören. Auch über den Weg Dr. Doc. Bob der ja in der Parkanlage arbeitet bzw. zum Team Eden Camp gehört ist nichts in Erfahrung zu bringen.
Da es mal wieder soweit ist: heute hat auf RTL wieder das Dschungelfieber gestartet. Mit Peinlichkeiten, Starallüren und ekligen Aufgaben werden wir die nächsten Wochen von RTL unterhalten. Doch wie viel Dschungel-Camp steckt in „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“?
Schon lange ist bekannt, dass das Camp sich nicht im Jungle befindet sondern in einem bestens ausgebautem Gebiet: in der Dungay Creek Road in New South Wales.
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Und ich zweifle sogar daran, dass die Sendung live ausgestrahlt wird. Wie ist es möglich, ständig ohne Unterbrechung und in bester Ton- und Videoqualität jeden Abend punktgenau senden zu können? Sonst heißt es immer: hier mal ein technisches Problem mit dem Satelliten, da eine Verzögerung in der Übertragung.
und die Amerikaner waren nicht auf dem Mond,schon klar