Kein Interesse mehr an der Tour-de-France!?

Media Control hat die Zuschauerzahlen für die ersten vier Etappen der Tour-de-France ermittelt. Das Ergebnis dürfte die ARD zum einen nicht sonderlich freuen zu anderem auch nicht sonderbar verwundern.
Die Einschaltquote zu den Übertragungen der Tour-de-France fallen dieses Jahr sehr mager aus. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum schauten nur noch ca. 40 Prozent. Die Quote liegt weit unterhalb des Senderdurchschnitts. Bei der ARD gibt man sich mit den mageren Zahlen dennoch zufrieden.

Man könnte nun hämisch sagen: recht so. Diese Sportart hat sich selbst kaputt gefahren. Radsport könnte interessant, spannend und auch inspirativ für die eigene sportliche Betätigung sein. Doch die Radprofis und Radställe haben in den letzten Jahren durch ihre Dopingafähren das Image des Radsports derart ruiniert, dass es mittlerweile nicht verwunderlich ist, wenn die Zuschauer fern bleiben.
Prinzipiell sollten auch noch die letzten Interessierten der Tour-de-France den Rücken kehren. Die Fans an den Strecken sollten ebenfalls besser von der Veranstaltung fern bleiben. Denn dies wäre gerechte Strafe genug für einen an sich sauberen Sport. Den fehlt erst einmal das Interesse, springen bald die Sponsoren ab. Fehlen die Einnahmen aus Werbung, verliert der Sportler und sein Team den Ansporn unbedingt erster zu sein. Dies ist natürlich nicht unbedingt im Sinne des Wettkampfes, doch anders lässt sich das Problem Doping nicht aus der Welt schaffen. Erst wenn das Interesse an der Tour-de-France schwindet, werden Sportler sowie Sponsoren feststellen, dass man Zuschauer nicht kaufen kann.

Die Tour-de-France muss sich von Grund auf neu sotieren und präsentieren. Erst wenn der Radsport größtenteils dopingfrei ist, werden auch die Zuschauer wieder mit Interesse und Begeistung mit dabei sein (wollen). Doch hoffentlich dreht sich das Rad der Geschichte dann nicht wieder zurück an die Stelle als Doping salonfähig wurde.

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4 Kommentare

  1. „Fehlen die Einnahmen aus Werbung, verliert der Sportler und sein Team den Ansporn unbedingt erster zu sein.“

    Also DEN Satz erklär mir mal! Ist so ein Wettkampf nicht ursprünglich dazu gedacht gewesen, dass man sich mit anderen messen und dann auch gewinnen will??

  2. Leistungsdruck und finanzieller Druck seitens der Sponsoren (und dem Team) führen heutzutage viel öfters und schneller zum Doping.
    Wären die finanziellen Anreize beim Radsport – aber auch bei anderen Sportarten – nicht so verlockend, wäre Doping lange kein so markantes Problem. Wenn es nur um die Ehre des ersten Platzes gehen würde, bräuchte kein Sportler sich mit unnatürlichen Mitteln pushen.
    Dass Doping gefährlich ist und fatale Spätfolgen haben kann, wissen alle Sportler. Doch wenn man damit ein paar Hunderttausend Euro verdienen kann, siegt der innere Schweinehund über die Vernunft.

  3. Ich denke, dass die Öffentlich-Rechtlichen doch mal in sich gehen sollten. Ihr Dranbleiben sorgt dafür, dass die Werbemillionen verdient werden können, die nötig sind, um die Dopingsysteme überhaupt am Laufen zu halten. Ich hoffe, dass die Sponsoren sich erstmal zurückziehen, wer will schon einen Imagetransfer durch den Betrügersport riskieren. Und die ARD-Tourredaktions-Argumentation, dass hinter den Dopingfällen kein System erkennbar sei, halte ich für schrecklich naiv… Vielleicht sollten sich die Herren ja noch mal mit Jörg Jacksche unterhalten, um zu erfahren, wie es ist, von diesem System ausgegrenzt zu werden.

    Letztendlich hoffe ich auf das Gute auf Seiten der Zuschauer und scheine damit Glück zu haben. Die Quoten sehen miserabel aus… Der Fernsehkonsument scheint also vernünftiger zu sein als die hochdekorierten ARD-Funktionäre, die wohl schon zu lange und zu eng mit dem Radsport verbandelt sind…

  4. Nahrungsmittelproduzenten präsentieren ihre Produkte auf der „Salima“-Messe in Brüssel.
    Industriemaschinenhersteller auf der Automatika alle Jahre wieder in München.
    Drogenproduzenten offenbar auf der Tour-de-France.

    Die Tour wird in dieser Generation ihren Ruf nichtmehr los. Was einst als sportlicher Wettkampf der Höchstleistungen begann, ist zu einem spritzen-und-schlucken-Wettkampf mutiert, wo es nur noch ums Gewinnen geht.
    Solange der Grundsatz „Dabei sein ist alles“ nicht von allen Teilnehmern verinnerlicht ist, ist das Event eine Farce und wird als solches auch keine unmittelbare Zukunft haben.

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