Seit ein paar Wochen gelten verschärfte Regelungen für Call-in-Shows. So müssen zu Beginn einer Sendung die Modalitäten angezeigt werden; also wie lange eine Sendung maximal dauern kann, wie der Anrufer ausgesucht wird und so weiter. Unter anderem muss innerhalb von 30 Minuten ein Anrufer durch gestellt werden, so will es die veränderte Gewinnspielsatzung der Landesmedienanstalten.
Früher hat man in solchen Sendungen die Zuschauer bzw. vielmehr die Anrufer gern mal mit Wartezeiten von mehreren Stunden gequält. Im Prinzip ist jeder für sein eigenes Handeln verantwortlich. Und wer bei solchen Sendern anruft und für jeden Anruf 50 Cent berappt, ist quasi selber schuld. Doch der Gesetzgeber möchte den Bürger schützen. Das schützt allerdings nicht die Sender davor, die Vorgaben immer und immer wieder zu umgehen. Denn je öfters ein Anrufer ins Studio durch gestellt wird, desto größer ist für den Sender die Gefahr, den ausgewiesenen Gewinnbetrag zu verlieren.
Die Macher dieser Call-in-Shows sind jedoch äußerst kreative Menschen. Um die Regelung mit den maximal 30 Minuten zu umgehen, hat man die Quizzentrale ins Spiel gebracht. Ein Anrufer wird entweder „live“ (!?) ins Studio durch gestellt oder landet in der Quiz-Zentrale. Solche Anrufe lassen sich jedoch werder überprüfen noch verfolgen. Und Anrufe in der Quizzentrale zählen nicht als regulärer Studio-Anruf. Somit können sich die 30 Minuten manchmal zu mehreren Stunden ausdehnen. Wie so etwas aussieht, sieht man in der nachfolgenden Aufzeichnung.
Man kann darauf warten, bis die Landesmedienanstalten eine erneute Prüfung der Gewinnspielregelungen vornehmen müssen. Denn so wie mit den Anrufen in der Quiz-Zentrale waren die neuen Vorgaben für Call-in-Shows nicht gedacht.