Werbung kann man manchmal so erfrischend ehrlich sein. Neustes Beispiel ist die TV-Werbung von Vodafone zum DSL-All-Inclusive-Paket. Zum Inhalt: ein Mann (von Versatel?) steht der Haustür einer (neuen?) Vodafone-Kundin. Auf dem Rücken trägt er ein übergroßes Paket. Laut Werbung handelt es sich dabei um das große Zuhause-Paket bestehend aus DSL, Festnetz und Service. Die Kundin schaut verwirrt und fragt, wie man denn nun dieses übergroße Paket ins Haus bekommt. Der Mann antwortet lapidar: „Über den Preis„, denn der – laut Werbebotschaft – ist ganz klein.
Was soll uns dieses Werbefilmchen also sagen?
In der Werbung wird ein riesengroßes Paket beworben, welches, wenn es denn endlich beim Kunden angekommen ist, zu einem winzig kleinen Päckchen schrumpft. Auch wenn nur der Preis für das All-Inclusive-Paket sehr klein ist, so könnte man dennoch den Eindruck gewinnen: ja, die Werbung verspricht genau das, was auch gezeigt wird. Nennt man so etwas umgangssprachlich nicht auch eine Mogelpackung?
Der Preis für dieses Zuhause-DSL-Paket ist übrigens gar nicht so gigantisch klein, wie es uns in der Werbung erzählt wird. Zwar bekommt man die ersten sechs Monate geschenkt, doch danach zahlt man die branchenüblichen 29,95 Euro für das Paket. Groß ist wiederum die Mindestvertragslaufzeit. Diese beläuft sich auf 24 Monate. Und damit wird aus dem kleinen Päckchen wieder ein großes Paket, „über die Laufzeit des Vertrages“.
Noch eine kleine Anmerkung zur grandiosen Denglisch-Mischung dieser Produktbezeichnung. Wieso wird das Paket nicht als „All-Inclusive-Package“ beworben? Oder warum geht kein „Alles-Drin-Paket“? Nein, neudeutsch mit einem Hang zum Englischen muss es sein, damit die Kunden auch ganz sicher das „Inclusive“ [in-‚klü-siv] wie ein „inklusive“ aussprechen.
Witzig an dem Spot ist auch, dass der Paketlieferant trotz Vordach und Veranda mit der Nasenspitze die Klingel betätigen kann…
Hat eher den Eindruck,dass „Pinoccio“ vor der Tür steht.
Warum das Denglisch sein muß? Na ist doch klar: Damit der Kunde auch weiß, daß die Company eine internationale ist. Er ist hier ja schließlich nicht bei der Deutschen Telekom, sondern bei der Vodafone International unlimited mit Firmensitz in Amerika (daher auch die hübsch-häßliche Hollywoodfilmchenausdenfünfzigern-Deko).
Aber, eins ist im Paket auf jeden Fall mit drin: Vorauseilender Zensurgehorsam, wenn es um Internetsperren geht. Sei es damals „Youporn“ oder heute das populistische Wunschkonzert der Zensursula, wo die Firma ganz vorneweg „freiwillig“ mitmacht. Also Sie sehen: Alles drin fürs Geld.