Paris Hilton: Gesetz ist nicht gleich Gesetz

Die Hotelerbin Paris Hilton (29) hat mal wieder Probleme mit dem Rechtsstaat. Sie hat zugegeben, Kokain besessen zu haben. Doch dafür muss das Blondchen nicht wie jeder andere US-Bürger ins Gefängnis. Nein, bei ihr wurden nur 2000 Dollar Strafe und 200 Sozialstunden fällig. Schäbig kann ich da nur sagen, dass vor einem amerikanischen Gericht manche Bürger wohl ungleicher behandelt werden als andere. Man muss offensichtlich nur reichlich berühmt und übermenschlich reich sein, dann kann man sich wohlwollend frei kaufen – auch bei Drogenbesitz.

Schon im Jahre 2007 war Paris Hilton zu einer 45-tägigen Haftstrafe wegen Fahrens ohne Führerschein und Verstoßes gegen Bewährungsauflagen verurteilt worden. Sie musste darauf hin ins Frauengefängnis im kalifornischen Lynwood. Das hat dem Luxus-Partygirl wohl gar nicht gefallen, doch sie hat sich mehr oder minder der Strafe gebeugt. Doch bereits nach 23 Tagen kam sie wegen guter Führung(!?) wieder frei. Auch damals haftete dem Urteil ein fahler Beigeschmack an. Wurde sie wirklich nur wegen guter Führung bereits so früh wieder entlassen? Oder war man im Gefängnis eigentlich nur froh, die egozentrische und selbst verliebte Dame möglichst schnell wieder los zu werden? Man weiß es nicht.

Die Situation wiederholt sich beim aktuellen Fall jedoch in gewisser Weise wieder. Sie wurde in Las Vegas vor einem Gericht verurteilt. Im Staat Nevada herrschen jedoch eigentlich relativ strenge Strafen für den Besitz von Drogen. Siehe hierzu den Rechtsauszug für den Besitz von illegalen Drogen (in Englisch). Dort steht geschrieben, dass man bei Besitz von Kokain mit mindestens einem bis sechs Jahre Gefängnis zu rechnen hat und zusätzlich 5000 US-Dollar Strafzahlung fällig werden. Nur wie kommt es dann beim Fall von Paris Hilton, dass ein solch mildes Urteil ausgesprochen wurde? Kein Gefängnisaufenthalt sondern nur Bewährung? Keine 6000 Dollar sondern nur 2000 Dollar? Gerade in diesem Punkt hätte der Richter wohl mit voller Härte urteilen müssen. Denn die 2000 Dollar bezahlt die Milliardenerbin mit einem (geschminkten) Wimpernschlag.

Was lernen wir daraus? Lebst du als Schwarzer (Afroamerikaner) in den USA und hast kein Geld für gute Anwälte, dann wanderst du schneller ins Gefängnis als du nach Hilfe schreien kannst. Hast du allerdings ein paar Millionen auf dem Konto und kannst dich als armes, naives Blondchen darstellen, kommst du an jeder wirklich ernsthaften Strafe vorbei. Die USA sind schon ein tolles Land mit einem „wunderbar funktionierenden“ Rechtssystem. Darauf einen Prosecco.

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Ein Kommentar

  1. Prominente werden eben anders behandelt, das hat man ja auch letztens an Lindsay Lohan gesehen und sie hat sogar ihren Führerschein wieder. Das wäre in Deutschland nicht so einfach gewesen.

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