PeGiDa: Definition nach Günter-Jauch-Abend

Für die PeGiDa (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) saß Kathrin Oertel, Mitglied im Organistationsteam, in der Runde. Zusammen mit Frank Richter, Jens Spahn, Wolfgang Thierse und Alexander Gauland. Die Diskussion drehte sich lange Zeit im Kreis. Man muss „mehr miteinander diskutieren„; man kann doch nicht jeden Montag einfach „immer nur demonstrieren„. Eine Frage wurde ebenfalls ausgiebig behandelt: wird es noch weitere Montagsdemonstrationen geben? Nachdem die nächste Demo am 19. Januar wegen einer offiziellen Gefährdungslage und auf polizeiliche Verfügung nicht statt finden wird.

So richtig schlau wurde man aus der Diskussion nicht. PeGiDa sei eine Demonstration von Leuten wie Du und ich, für Leute wie Du und ich. Moderator Günter Jauch wollte festhalten, dass er sich aus dieser Definitionsgruppe gerne ausschließen möchte. Frau Oertel betonte, dass man Rechtsradikale eigentlich nicht unter den Unterstützern wissen möchte. Doch konstruktive Vorschläge konnte sie auch keine präsentieren, wie man die Nazi-Fanatiker isolieren könnte.

Was bewegt nun die PeGiDa-Anhänger?

Es wurde ein Einspieler gezeigt, der einen Querschnitt aus den Umfragen unter den Demonstranten wiedergeben soll. Die Antworten drehten sich um Ausländerfeindlichkeit, um mangelnde Toleranz und um das alte Problem, dass da welche aus dem Ausland kommen, nichts tun müssen und dennoch alles „geschenkt“ bekommen. Kurzum: die Reaktionen waren recht einfacher Natur. Auf den PeGiDa-Demonstrationen entlädt sich eine allgemeine Wut auf eine Politik, die frei von jeder Kontrolle einfach so vor sich hin regiert.

Frau Oertel brachte es auf den Punkt: der Wunsch an die Politik sei es, dass „man was macht„. Es müsse sich etwas verändern. Auch dürfe es nicht sein, dass Ausländer ins Land geholt werden, ohne dass die sie sich integrieren müssen. Übrigens speziell in Dresden ein großes Problem, wo der Anteil an Muslime bei 0,4 Prozent liegt. Aus der Runde kam der demokratische Vorschlag, seinen Landtagsabgeordneten mal anzuschreiben. Oder bei der nächsten Landtagswahl einfach eine andere Partei zu wählen. Darauf entgegnete Frau Oertel: das sei ja das Problem, denn bei der letzten Landtagswahl lag die Wahlbeteiligung bei 49 Prozent.

In Dresden, oder allgemein im Osten hat man das demokratische Wahlsystem offenbar immer noch nicht verstanden. Es läuft nicht mehr wie zu Erichs‘ Zeiten, wo die Wahl eigentlich eine Farce war. Früher konnte man durch Wahlen nichts beeinflussen. Dieser Zustand hat sich seit der Wende verändert liebe Landsleute. Wenn 50,2 Prozent nicht zum Wählen gehen und sich danach beschweren, dass „die Politik“ mal was verändern soll, dem entgegne ich, dass er/sie unser Demokratiesystem nicht verstanden hat.

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