Pro Killerspiele

Zuletzt haben sich über 50.000 Personen für die Online-Petition „Straftaten gegen die öffentliche Ordnung – Gegen ein Verbot von Action-Computerspielen“ eingetragen. Dies zeigt, dass die Diskussion um ein Verbot sogenannter Killerspiele sich in der ganzen Gesellschaft manifestiert hat. „Killerspiele“ sind kein Randphänomen von obskuren, lichtscheuen Computer-Nerds sondern finden sich auf  den unterschiedlichsten PCs.

Dass gerade Jugendliche stark interessiert und involviert sind in die actiongeladenen Computerspiele hat einen entscheidenden Grund: es geht um schnelle Reaktionsfähigkeit und die Kompetenz mit anderen Teilnehmern zu kooperieren. Dies gelingt jüngeren Spielern bessern als den alternden PC-Benutzern.
Die amerikanische Army nutzt bereits seit Jahren den Sog um die Killerspiele, dennoch haben auch die US-Marines Probleme beim Rekrutennachschub. Dennoch führen die Amerikaner keine Diskussionen über das Verbot von Killerspielen. Denn sie sehen darin keinen Teufelkreis zwischen killen am PC und töten in der Realität. Es geht in erster Linie darum, die reaktionsschnellsten Spieler für die Arme zu rekrutieren.

In Deutschland sollte man froh sein, wenn viele Jugendliche diesem an sich harmlosen Hobby frönen. Lieber verbringen die Jugendlichen die Zeit vor dem PC und zocken Killerspiele, als dass sie an realer Gewalt und realen Kriegen Gefallen finden würden. Immer mehr Jugendliche absolvieren den Zivildienst und kehren der Bundeswehr den Rücken. Im selben Atemzug nimmt die Anzahl der Killerspielteilnehmer ungehindert zu. Man sollte daher Killerspiele nicht verteufeln sondern sie als ein modernes Spiel sehen.

Und eine Aussage unserer Politiker ist derart daneben, dass sie hier nochmals wiederholt werden muss. Das Verbot der „Killerspiele“ hat laut Aussage deren Befürworter einen einzigen Grund: bei jedem Amokschützen (der letzten Jahre) hat man auf dessen PC sogenannte „Killerspiele“ gefunden. Ergo: wen es keine Killerspiele mehr gibt, gibt es auch keine amoklaufenden Todesschützen mehr. Soweit zu der sinnenstellten Theorie.
Was jedoch alle Politiker übersehen: jeder Amokläufer hatte eine reale, scharfe Waffe, mit welcher er die realen(!) Personen getötet hat. Würde man Waffen verbieten, hätte der Schütze keine reale(!) Waffe mehr, um andere damit im realen(!) Leben zu töten. Doch echte Waffen zu verbieten kommt unseren Politikern nicht in den Sinn. Die Gründe für solche Amoktaten können derart trivial sein, dass man sie mit einem Verbot von Schusswaffen eindämmen könnte. Oder verstecken sich hinter dieser Zurückhaltung noch andere Interessen?

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Ein Kommentar

  1. Was jedoch alle NOCH Politiker übersehen: Das alle Amokläufer Killerspiele gespielt haben ist kein Beweis dafür das Killerspiele aggressiv machen, denn sonst würden alle (oder zumindest mehr) Killerspielespieler aggressiv sein und nicht 0,0x Prozent. Der wahre Grund für einen Amoklauf liegt im sozialem Umfeld begraben und sie spielen Killerspiele als Ventil! So ähnlich wie beim Weed: Man sagt, es würde Schizophrenie auslösen. Studien deuten aber darauf hin, das es andersrum ist: Wer ein hohes Schizophrenie-Risiko hat veruscht sich intuiviv selbst zu behandeln – mit Mariuhana. Das die Krankheit dann dennoch irgendwann ausbricht ist kein Wunder.

    Naja sollen die weltfremden Politiker doch machen was sie wollen! Bei den Killerspielen wird es so wie beim Mariuhana und der Prohibition: Niemand wird sich dran halten und der Staat verliert seine Autorität und Glaubwürdigkeit. Je mehr Bürger kriminalisiert werden umso schwächer werden die konservativen Parteien werden.

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