Man kann zu Silvester-Böller stehen wie man will. Die einen finden es ein notwendiges Muss, die anderen blicken kopfschüttelnd gen schwefelverhangenen Himmel. Traurig genug der Tatsache, dass auch dieses Jahr wieder binnen weniger Minuten ca. 100 Millionen Euro einfach so des Spaßes wegen verschossen werden. Nein, dem nicht genug. Viele können bis zur Mitternachtsstunde am Silvesterabend nicht warten. Sobald ab dem 28. Dezember in den Läden das Knallwerk verkauft werden darf, finden die Schießpulver-Fanatiker kein Halten mehr.
Das Kribbeln in den Fingern hat nach 362 Tagen endlich ein Ende gefunden. Raus auf die Straße und gleich die ersten Chinaböller angezündet. Qualitätskontrolle ist wichtig. Schließlich könnte man einen Rohrkrepierer eingekauft haben. Wer schon drei Tage vorher mit dem Silvester-Feuerwerk beginnt, hat reichlich Zeit, die unterschiedlichen Pyrotechnik-Produkte aus dem Discounter zu testen.
Auffällig ist auch dieses Jahr: wer am wenigsten für Lebensmittel, Klamotten und Bildung ausgibt, investiert die höchsten Summen in das Silvester-Feuerwerk. Schwefel vernebelt wohl nicht nur den Nachthimmel.