Sinnfreie Erfindungen. Heute: Smileys für Telefonate

*lol* :=) *brummbrumm* 🙁
Der „Slang“ des Internets hat seine eigene Sprache bzw. seine eigenen Zeichen. Mit Smileys oder auch Emoticons genannt, kann man seinem Gegenüber per Zeichen mitteilen, wie man sich gerade fühlt, ob man lachen, weinen, schimpfen, schmollen oder mit den Augen rollen möchte. Über Smileys kann man jede Gemütslage übermitteln, was angesichts einer textbasierten Kommunikation sich als nützlich erweist. Wären Sie allerdings auf die Idee gekommen, während einem Telefonat vorgefertigte Akustik-Smileys einzustreuen? Nein? Nun, es gibt für jeden Mist einen Entwickler .. und mit Sicherheit auch die entsprechenden Abnehmer.

Die Firma just digits GmbH, bekannt als Call-by-Call-Anbieter, schießt mit einem neuen Angebot nun den Vogel im kompletten ab: Fun-Sounds bzw. akustische Smileys für Telefonate (www.funruf.de).

Wenn man denkt, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein *lol* daher.

Am originellsten ist noch die Rubrik „Was Funrufer sagen ..“ gelungen – wenn auch stark davon auszugehen ist, dass diese aus der Marketingabteilung entsprungen ist. Man fragt sich allerdings, was die dort inhaliert haben, um auf solche abstrusen „Aussagen“ zu kommen. Beispiel:
Susan, 23:
„Mein Chef liebt diesen Service, ich bringe ihm so immer eine neue Überraschung in seinen stressigen Alltag.“

Natürlich Susan. Dein Chef hätte Dir wohl eher beim erst besten Piepser die Meinung gegeigt. Aber, der Marketingabteilung vertrauend, freut sich auch mal ein Chef über beigestreute Akustik-Smileys oder über ein nettes Hintergrundgeräusch (z.B. miauende Katzen) während des Telefonates. Ganz klarer Fall von Missverständnis. *miau*

Über den Sinn eines solchen Service darf man wohl nicht näher nachdenken. Zumal das Ganze nicht sonderlich einfach zu handhaben ist. Erst einmal kommt nämlich die Registrierung. Schließlich ist die Firma wahrscheinlich ganz wild darauf, in ihren Statistiken nachlesen zu können, wie oft der „Rülpser“ in Telefonate eingestreut wurde. Dann muss man den einzelnen Tasten die gewünschten Sound zuordnen: also auf die Eins da kommt das „Telefon“ (??), auf die Zwei kommt „Vorbeifahrender Zug – InterCity 2“ (auch ganz klar als IC 2 zu identifizieren), auf die Drei legt man ein „Lachen 2“, auf die Vier speichert man das „Wasserglas“ (wusste bis dato gar nicht, dass Wassergläser überhaupt Geräusche abgeben können), usw. Ist dies alles erledigt, kann man über Vorvorwahl und Rufnummer seinen gewünschten Gesprächspartner endlich mit Nervsounds belästigen.

Wir leben in einer Zeit, in der Firmen auch die noch so abstruseste Idee in die Wirklichkeit umwandeln. Dabei kommen dann halt auch mal Hintergrundgeräusche und akustische Smileys für Telefonate dabei raus. Als nächstes gibt es dann:

  • Bücher mit integrierter Vorlesefunktion (und natürlich wild eingestreuten Sounds)
  • MP3-Player mit „Fitness“-Sounds, zum wach machen des schlaffen Körpers (nach einer wilden Jogging-Tour)
  • Autoradios mit witzigen „Verkehr“-Sounds, falls man mal wieder im Stau steckt
  • und selbstredende Smileys als Anstecknadel, für Leute die keine Freunde haben oder für Leute, die einen gnadenlos an der Waffel haben.
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