Wer mit der Berliner U-Bahn fährt, hat mitunter ein paar Minuten Wartezeit, bis der nächste Zug eintrifft. In einer Großstadt geht eben nicht immer alles nur „schnell, schnell“. Es gibt diverse Möglichkeiten, die Wartezeit zu überbrücken. Man kann zum einen die Zuginformationen der DAISY (Dynamisches Auskunfts- und Informationssystem) lesen, die großflächige Bahnhofswerbung betrachten, anderen Fahrgästen beim Warten zuschauen oder sich für ein paar Minuten setzen. Gerade ältere Personen, Schwangere und Gehbehinderte sind über die Sitzplätze dankbar. Doch an manchen Bahnhöfen scheinen die Sitzbänke eine echte Rarität zu sein.
Zu sehen ist der Bahnhof der U-Bahn Linie U8. Hier sind extrem wenige Sitzbänke vorhanden, und dies obwohl der Bahnhof Alexanderplatz als der größte Umstiegsbahnhof Berlins gilt. Was macht man also als Reisender bzw. Wartender, wenn die wenigen Sitzplätze belegt sind? Man bringt sich einfach seinen eigenen Sitzplatz mit.
Die beiden Damen auf ihren Stühlen sind wohl keine Wiederholungstäter. Ansonsten hätten sie leichtere und kleinere Sitze mitgebracht. Das Problem bleibt allerdings. An allen U-Bahnsteigen der U2, U5 und U8 sind sehr äußerst wenige Sitzbänke vorhanden. Vielleicht denkt die BVG bei ihrer nächsten Modernisierungsrunde mal nicht nur an die vielen technischen Spielereien bei der Fahrplanauskunft sondern auch an ihre wartenden Fahrgäste.
[…] Mal ist es angemessen, weil ich der ungefähr hundert Jahre alten Oma auf Krücken, in der U-Bahn meinen Sitzplatz nicht anbot. Mal ist es verhältnismäßig überzogen, wenn ich noch tagelang darüber nachdenke […]