Aus den politischen Amtsstuben in Washington wird verkündet, das amerikanische Volk ist kriegsmüde. Neu ist diese Erkenntnis nicht. Bereits vor zwei Jahren wurde gemeldet, dass die US-Bürger kriegsmüde seien. Das amerikanische Volk war bis heute von den wenigsten Krieg begeistert. Den größten Widerstand bis heute gab es zum Vietnamkrieg (1964 – 1975). Doch mit irgend einem Grund muss die politische Elite schließlich den massiven Truppenabzug aus Afghanistan begründen.
Barack Obama meinte, dass die Ausgaben im eigenen Land besser eingesetzt wären. Da hat er prinzipiell natürlich recht. Doch in Wahrheit geht es nicht um mehr Sozialstaat oder bessere Autobahnen. Eine große und mächtige Rüstungsindustrie gibt den Weg vor und übt mit einer entsprechenden Lobby Druck auf die Regierung aus. Zudem existiert eine militärnahe Hochfinanz, welche die Milliarden US-Dollar ausschließlich in Rüstungsgüter investiert sieht.
Eigentlich ist es fast schon heuchlerisch, wenn ein Präsident davon redet, dass sein Volk kriegsmüde sei. Aus mehreren Quellen lässt sich ablesen, dass es der US-Regierung noch nie ernsthaft um eine Reduktion der Kriegsausgaben gegangen ist. Die USA sind mit gewaltigem Abstand die größte Kriegsnation der Welt. Der Zweitplazierte China investiert nur ein Sechstel von den über 550 Milliarden US-Dollar, welche die USA jährlich in die Rüstungsindustrie pumpen. Und in fast keinem Jahr seit 1980 lagen die Ausgaben im nachfolgenden Jahr auf einem niedrigen Level. Die USA wollen und müssen auf der Welt Krieg führen, damit die Kassen brummen.
Die amerikanische Armee zieht von einem Kriegsgebiet zum nächsten. Von Jahr zu Jahr, von Jahrzehnt zu Jahrzehnt. Dies war bereits Ende des 19. Jahrhunderts so und dies ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch immer so. Mit Kriegen machen die Amerikaner ihr Geld. Zudem sind sie gierig auf Rohstoffe und holen sich diese auch mit Gewalt. Die spannende Frage ist daher: Was kommt nach dem Afghanistan-Einsatz? Die Ukraine ist den Amerikanern wahrscheinlich zu „heiß“, da Russland ein zu starker Gegner wäre. Nordkorea wäre ein guter Kandidat. Da aber dort nicht viel zu holen ist und die Gefahr eines Großkrieges mit China gegeben ist, ist auch dieses Ziel eher unwahrscheinlich. Irgendwo mitten in Afrika? Vielleicht Nigeria?
Wir werden es wohl spätestens 2017 erfahren. Denn 2016 findet die nächste Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten statt. Der jetzige Präsident Barack Obama darf nicht mehr antreten. Und höchst wahrscheinlich wird das nächste Mal ein Republikaner gewinnen. „Die nächsten Kriegsspiele finden statt in ….„