In der RBB-Gesundheitssendung Quivive vom 4. November war Privatdozent Dr. Jörg Hofmann zu Gast. Herr Dr. Hofmann ist Leiter der Abteilung Virusdiagnostik an der Charité Berlin. Er „blauderte“ ein bisschen aus dem Nähkästchen bezüglich Schweinegrippe und Impfung. Doch irgendwie kommen einem leichte Zweifel, wenn man sich das Interview genauer anhört.
Eine der Fragen des Moderators galt der Risikogruppe. Herr Dr. Hofmann gibt zur Antwort, dass unter anderem Schwangere und Patienten mit chronischen Erkrankungen dazu zählen.
Der Moderator hackt nach „Schwangere auf jeden Fall oder gibt es da auch Einschränkungen?“
Herr Dr. Hofmann antwortet: „Na es gibt in sofern Einschränkungen, dass die Impfstoffe noch nicht endgültig von der ständigen Impfkommission ähm … [er rollt leicht mit den Augen, lächelt danach etwas verschmitzt] … zuge .. na zugelassen sind sie schon. Natürlich. Aber die Empfehlung gibt es noch nicht so konkret.“
Habe ich etwas verpasst? Hieß es nicht immer, dass der Impfstoff nicht nur erprobt sei sondern auch die offizielle Zulassung erhalten hat? Wieso grinst Herr Dr. Hofmann dann so verschmitzt? Und was hat es mit dieser nebulösen Aussage bzgl. fehlender Empfehlung auf sich? Man impft also massenweise einen Impfstoff, für den keine Empfehlung vorliegt? Irgendwas stimmt da nicht.
Der Moderator stellt eine weitere Frage: „Gibts denn richtig gefährliche Nebenwirkungen? Viele haben ja Angst davor.“
Und Herr Dr. Hofmann antwortet selbstsicher: „Ja Nebenwirkungen bei Impfungen gibt es immer. Schwere Komplikationen oder gar fatale Ausgänge sind aber ne große Rarität.“
Ich übersetzte mal von Doktorlatein in Normaldeutsch: Todesfälle können vorkommen aber sind äußerst selten. Das ist gut zu wissen. Schließlich sieht die Statistik der Todesfälle bei der Schweinegrippe derzeit folgendermaßen aus: 3 Tote durch Viruserkrankung : 0 Tote durch Impfung. Dem Virus darf man allerdings zugute halten, dass er schon über ein halbes Jahr Zeit gehabt hat, sich zu verbreiten. Geimpft wird hingegen erst seit ein paar Tagen. Die Statistik kann sich also noch drehen, wenn erst einmal Hunderttausende mit Pandemrix haben sich impfen lassen. Oder habe ich Herrn Dr. Hofmanns Aussage nun falsch verstanden?
Das gibt wirklich Mut. Die Pharmakonzerne sollten sich in den Arsch beißen, wie stellenweise dilettantisch und chaotisch das Volk informiert wird. Das hatte man sich bei den Unternehmen sich wahrscheinlich anders vorgestellt. Ein bisschen Panik machen, den Impfstoff anpreisen und das ganze Volk rennt erwartungsvoll zum Arzt. Bei solchen Interviews oder anderen zweifelhaften Meldungen nimmt es mich nicht Wunder, wenn das Volk beim Thema Schweinegrippe zweigeteilter Meinung ist.
Ich hatte dazu letzte Woche eine interessante Unterhaltung mit meinem Hausarzt. Wegen des begrüdeten Verdachts auf Ansteckung mit H1N1 habe ich mich testen lassen. Mein Arzt meinte gut dass ich noch heute, Donnerstag, erschienen bin da ein Test am Freitag nicht durchgeführt werden kann, die Labors schließen dann schon um 10.00 Uhr. Er hätte mich in dem Fall heim geschickt und mich am darauffolgenden Montag noch einmal erscheinen lassen.
Wenn an der Panikmache irgendwas dran wäre, müssten dann nicht die Labore Überstunden ohne Ende schieben um das Risiko umherwandelnder Virenverbreiter zu minimieren?