Jedes Jahr am 14. Februar ist der Tag der Liebenden – zumindest wenn es nach den Wünschen der Industrie geht. Vieles wird nur exklusiv für den Valentinstag produziert: Blumen, Schokolade, Blumen, Schmuck, Blumen, Parfum .. und vielleicht hier und da noch ganz exklusiv Blumen.
Männer fühlen sich wie echte Hechte, wenn sie ihrer Geliebten zum Valentinstag einen großen Blumenstrauß schenken. Einmal im Jahr darf solch eine finanzielle Ausgabe schon sein; und die Liebende wird sich sicherlich auch darüber freuen. Die Industrie tut alles, damit keiner den Valentinstag vergisst. Männer werden wachgerüttelt, dass am 14. Februar Valentinstag ist und man nicht das ganz besondere Liebesgeschenk vergessen darf. Auch die Frauen werden durch die Werbung daran erinnert, dass die große(?) Liebe am 14. Februar mit einem Blumenstrauß oder ein paar Pralinen antanzen wird.
Der Valentinstag geht zurück auf die Sage um den Bischof Valentin von Terni, welcher im dritten Jahrhundert (nach Christi Geburt) Verliebte christlich getraut hatte. Darunter waren auch viele Soldaten, welche allerdings nach dem kaiserlichen Befehl nicht hätten getraut werden dürfen. Der Sage nach hat er den frisch Verheirateten ein paar Blumen geschenkt. Daher standen diese geschlossenen Ehen unter einem ganz besonderen Stern.
Soweit zur Sage. Der Valentinstag durchbrach kurz nach dem Krieg die Popularität in vielen Ländern, nachdem Floristen großzügige Werbung für diesen speziellen Tag der Verliebten gemacht hatten. Auch die Süßwarenindustrie tat und tut ihr übriges dank umfangreicher Werbung.
Die Industrie erinnert uns durch Werbeplakate und TV-Spots daran, am 14. Februar für unsere/n Geliebte/n doch etwas Gutes zu tun. Am einfachsten geht dies mit einem Blumenstrauß oder durch ein paar Pralinen. Lasst Blumen sprechen! Doch was ist mit den anderen 364 Tagen im Jahr? Da sitzen die Pantoffelhelden maulfaul auf dem Sofa und warten auf die tägliche „Raubtierfütterung“ ohne jegliche Liebesbekundungen. Braucht es wirklich einen speziellen Tag im Jahr, um uns an die gemeinsame Liebe zu erinnern? Der Industrie geht es nur ums Verkaufen – nicht um die verschenkte Liebe. Verschenkt ist diese vielleicht im wahrsten Sinne des Wortes, wenn man im restlichen Jahr nicht ab und an ähnliche Gesten zeigt. Zudem kann der Liebesbeweiß viel größer sein, wenn man bspw. mal für einen Tag die Aufgaben tauscht. Der Partner stellt sich mal in die Küche und der andere liest zur Abwechslung Zeitung. Oder wie wäre es mit einer kleiner handwerklichen Überraschung?
Wir setzen da lieber auf den industriellen Effekt: „Schatz, hier haste zum Valentinstag ein paar Blumen. Ach ja, ich liebe Dich!“ Grausam. Wenn die Industrie anfängt unsere Liebe und Gefühle zu reanimieren, dann kann es mit der echten Liebe nicht mehr all zu weit her sein.
Hallo,
guter Beitrag. Habe mich heute auch mit diesem Thema beschäftigt:
http://tonwertkorrekturen.wordpress.com/2009/02/14/valentinstag/#more-94
Godwi
Die Vermutung liegt nahe, dass noch so manche „Feiertage“ rein kommerzielle Hintergründe haben…